Ihh! Warum du morgens dein Bett NICHT machen solltest
Staubmilben hassen diesen Trick: Der Wecker klingelt, du streckst dich ausgiebig, schleppst dich mehr oder weniger munter aus dem Bett und fängst an, Zudecke sowie Kopfpolster aufzuschütteln und halbwegs schön zu drapieren. Ordnung muss schließlich sein, oder? Dann soll es aber auch Leute geben, die viel zu faul dafür sind und gar nicht einsehen, ihr Bett morgens zu machen, da sie sich doch abends eh wieder reinlegen.
Wer von beiden Typen macht's nun richtig? Soll man das Bett morgens machen oder nicht? Die überraschende Antwort: Laut ExpertInnen ist es tatsächlich ungesund sein, wenn man Bettdecke und Polster aufschüttelt.
Gemachtes Bett fördert Wachstum von Milben
Wer nach dem Aufstehen die Decke ausschüttelt, schön über das ganze Bett drapiert, den Stoff glattstreicht und vielleicht sogar noch eine Tagesdecke überwirft, der legt den in der Matratze lebenden Staubmilben, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind, die Welt zu ihren Füßchen.
Denn wenn die winzigen Tierchen eines lieben, dann ist es eine feuchte, warme Umgebung, in der sie sich besonders gut verbreiten können. Und da wir im Schlaf pro Nacht in etwa 200 Milliliter an Feuchtigkeit ausschwitzen, bleibt diese schön eingeschlossen, wenn wir morgens das Bett ordentlich machen und die Matratze mit der Zudecke verschließen, sodass kaum Luft mehr an sie herankommt.
Die rund 1,5 Millionen Hausstaubmilben, welche im Durchschnitt in Matratze, Bettdecke und Kopfpolster leben, haben dann besonders leichtes Spiel, sich rasch zu vermehren, wie Stephen Pretlove, Professor an der University of Lincoln, in einer Aussendung der Universität erklärt. Zusammen mit einem Team an ForscherInnen hat er ein Computermodell entwickelt, mit dem sich nachverfolgen lässt, ob und welche Veränderungen in der Wohnung die Anzahl der Staubmilben im Bett verringern können.
ExpertInnen raten: Mach dein Bett morgens nicht!
Das Forscherteam rund um Stephen Pretlove kam zu dem Ergebnis, dass die kleinen Tierchen dehydrieren und eher sterben, wenn man das Bettlaken ungemacht lässt, sodass die Feuchtigkeit aus Matratze und Bettdecke besser entweichen kann. Auch auf TikTok kursieren einige Videos zu diesem Thema, die erklären, weshalb es sinnvoll ist, das Bett morgens nicht zu machen.
Sei dir aber bewusst: Seine eigenen vier Wände und insbesondere das Bett frei von den winzigen Spinnentieren zu gestalten, die sich übrigens hauptsächlich von Hautschuppen ernähren, ist nicht möglich. Selbst in einem frisch gewaschenem Kopfpolster würden sich noch geschätzt 10.000 Milben befinden, wie einem Bericht des deutschen Umweltbundesamtes zu entnehmen ist.
Sind Hausstaubmilben gefährlich?
Zwar ist es normal, dass Staubmilben in unseren Betten beheimatet sind, doch vor allem für Allergiker und anfällige Menschen können die Tierchen beziehungsweise ihre Ausscheidungen gesundheitlich bedenklich sein. Der Kot der Milben zerfällt im Hausstaub in winzige Partikel, welche Allergene enthalten. Beim Einatmen können diese laut Bundesumweltamt allergische Reaktionen auslösen und zu gesundheitlichen Beschwerden wie verstopfter Nase, Husten, Niesen, Hautreizung, Kopfschmerzen und sogar zu asthmatischen Erkrankungen führen.
Wer jetzt in Panik verfällt, den können wir beruhigen: Ist man für Allergien generell wenig anfällig, reichen klassische Hygienemaßnahmen vollkommen aus. Möchte man sein Bett aber so milbenfrei wie nur möglich halten, kann man sich an folgenden Tipps orientieren, um das Wachstum der winzigen Tierchen so einzuschränken, wie es halt möglich ist:
Tipps, um Milbenwachstum einzudämmen:
- Bett nicht machen, sondern am besten Bettdecke nur umschlagen und Matratze "atmen" lassen
- Kopfpolsterbezug zwei- bis dreimal pro Woche waschen
- Kopfpolster alle ein bis zwei Jahre austauschen
- Einmal pro Tag für fünf Minuten stoßlüften
- Im Winter: Luftfeuchtigkeit durch Heizung senken
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