Google Doodle feiert Designerin hinter "Katzenaugen-Brillen"

Altina Schinasi
Die kultigen Sonnenbrillen, die aussehen wie Katzenaugen? Die hat Altina Schinasi vor fast 100 Jahren erfunden.

Vor etwa 100 Jahren waren Brillendesigns für Frauen recht arm an Kreativität und Einfall, andere Optionen als eine kreisrunde, oder eben eine rechteckige Brille suchte man vergebens. Alina Schinasi wurde inspiriert von den Harlekins der venezianischen Karnevals und veränderte mit ihren Ideen für "Katzenaugen-Brillen" die Optik des 20. Jahrhunderts. Gemeinsam mit dem Künstler Salvador Dalí arbeitete sie damals als Schaufenster-Designerin, und lernte neben Dali auch Künstler wie George Grosz kennen. Zu Ehren ihres 116. Geburtstages widmet ihr Google das heutige Doodle, am 4. August 2023.

Die Brille mit den Katzenaugen, von Altina Schinasi

Nach Kunststudien in Paris und New York entwarf sie eine Zeit lang Schaufenster für Läden auf der New Yorker Fifth Avenue, bevor ihr die bahnbrechende Idee mit der Brillenform kam. Sie soll am Schaufenster eines Optikers vorbeigegangen sein und sich gedacht haben: "Es muss doch einen Weg geben, Brillen zu entwerfen, die attraktiv sind! Was sieht in einem Gesicht gut aus? Was passt zu einem Gesicht? Was könnte eine Frau in ihrem Gesicht tragen, das romantisch wäre?", fragte sie sich.

Für Schinasi folgte nach anfänglichen Schwierigkeiten, niemand wollte in ihre Idee investieren, eine überaus erfolgreiche Zeit. Das Glück erreichte sie, als ein örtlicher Ladenbesitzer an ihre Vision glaubte und sie um ein exklusives Brillen-Design für sechs Monate bat. Zu ihrer Freude wurde die Harlekin-Brille schnell ein Erfolg und verhalf ihr zu Berühmtheit. Ende der 1930er und bis in die 1940er Jahre hinein wurde die Katzenaugen-Brille zu einem stark vertretenem Modeaccessoire für Frauen in den USA. Die Erfinderin wurde 1939 für ihre Erfindung mit dem Lord & Taylor American Design Award ausgezeichnet und erhielt Anerkennung von relevanten Zeitschriften wie Vogue und Life.

Altina Schinasi zeigte bereits damals, dass es manchmal eben nur eine Person braucht, die an einen glaubt. Nach ihrem langen Dasein als Künstlerin ehrte sie auch ihren ehemaligen Mentor George Grosz, indem sie eine Dokumentation über diesen produzierte. Ihre Memoiren "The Road I Have Traveled" lesen sich wie die Geschichte einer Frau, die ohne Kompromisse an sich geglaubt hat – und damit Erfolg hatte.

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