"Death Grip Syndrom": Kann Masturbation den Penis schädigen?
Wenn einen die Lust zur Masturbation überkommt und man sich im Rausch des Verlangens befindet, kann es schon mal passieren, dass man – gewollt oder ungewollt – ganz schön grob vorgeht. Greift man beim Penis zu fest zu, rückt der erotische Höhepunkt auf einmal in weite Ferne. Egal wie schnell man die Hand auf- und abbewegt oder den Griff mehr und mehr festigt – es passiert gefühlt nichts (mehr).
Möglicherweise hat das sogenannte Death Grip Syndrom (DGS), auch bekannt als "Todes-Griff"-Syndrom, zugeschlagen. It' over: Das beste Stück wurde nahezu erwürgt. Huch, das klingt ganz schön dramatisch! Welche Bedeutung steckt hinter DGS, welche Symptome kennzeichnen es und was tun, wenn man betroffen ist?
Was ist das Death Grip Syndrom?
Laut "Apomeds" ist das "Death Grip Syndrom" "eine übermäßig feste manuelle Stimulation des Penis während der Masturbation". Kurz gesagt: zu harte, zu schnelle, zu häufige Selbstbefriedigung. Dies kann dazu führen, dass die Nervenenden überstimuliert werden und jene Überstimulation des Penis zur Gewohnheit wird. Das Glied reagiert gar nicht mehr richtig auf Stimulation. Bei der Masturbation oder auch beim Sex genügen dann Druck und Reizung nicht mehr für ein lustvolles Erlebnis – es kann zu Orgasmus-Problem kommen.
Mediziner gibt Entwarnug
Der US-amerikanische Mediziner Dr. Lawrence Cunningham erklärt im Interview mit "metroc.co.uk", dass viele Männer sich gar nicht bewusst seien, dass ihre Masturbationsgewohnheiten ihre sexuelle Gesundheit beeinträchtigen können. Beruhigend zu wissen: Auch wenn das "Death Grip Syndrom" alarmierend klingen mag, so fügt es dem Penis keinen physischen Schaden zu, versichert der Experte.
"Die ständige Anwendung eines engen Griffs kann die Nerven und das Gewebe darauf konditionieren, nur auf diese spezielle Form der Stimulation zu reagieren", so Cunningham. Das macht es schwierig, lustvoll zum Höhepunkt zu kommen.
Was sind die Symptome?
Je nach Ausmaß können die Symptome des "Death Grip Syndroms" variieren, in der Regel zählen aber folgende Anzeichen dazu:
- Verringerte sexuelle Sensitivität/Empfindlichkeit: Ein befriedigendes Erregungsniveau sowie einen Orgasmus zu erreichen, fällt schwer(er).
- Schwierigkeiten bei der Erektion: Man hat regelmäßig Probleme damit, eine Erektion des Penis zu bekommen oder beizubehalten.
- Sexuelle Unzufriedenheit: Das Gefühl, nicht in der Lage zu sein, die volle sexuelle "Leistungsfähigkeit" auszuschöpfen, kann die sexuelle Befriedigung stark einschränken und eine psychische Belastung darstellen. Damit einhergehen können auch Angstzustände und Beziehungsprobleme.
- Auch Penisschmerzen gehören zu den möglichen Symptomen.
"Death Grip Syndrom" – was tun?
Experte Cunningham erklärt, dass das Syndrom im Allgemeinen gut behandelbar und "oft reversibel" ist. Das mag zwar für manche hart klingen, doch Betroffene sollten zunächst für ein paar Tage gänzlich auf das Masturbieren verzichten. Nach einer kurzen Pause sollte man die Technik ändern und bewusster sowie sanfter vorgehen. "Beginnen Sie mit einer Änderung der Masturbationsgewohnheiten, indem Sie sanftere Berührungen anwenden und verschiedene Arten der Stimulation ausprobieren", erklärt der Mediziner.
- Einige Tage auf Selbstbefriedigung verzichten
- Masturbationsgewohnheiten ändern
- Sanfter und bewusster vorgehen
- Sich mehr Zeit lassen.
"Dead Vagina Syndrom"
Übrigens können auch Frauen von diesem Phänomen betroffen sein. In diesem Fall wird das als "Dead Vagina Syndrom" bezeichnet. Ob (Auflege-)Vibratoren das auslösen können, erfährst du in diesem Beitrag:
Kein Orgasmus: Löst mein Vibrator das "Dead Vagina Syndrome" aus?
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