Getragene Unterwäsche verkaufen: Wird man damit reich?

Getragene Unterwäsche verkaufen: Wie viel Geld verdient man damit?
Getragene Unterwäsche im Internet zu verkaufen, ist zum lukrativen Geschäftsmodell geworden. Kann man damit reich werden?

"Mein Überraschungshöschen mit vielen Extras will zu dir" oder "Getragene Strings mit extraviel Muschi-Juice" lauten einige der Beschreibungen auf diversen Plattformen, die getragene Unterwäsche zum Verkauf anbieten. Und angeboten werden neben Slips, Spitzen-Tangas und Baumwoll-Hotpants auch noch ganz andere wilde Sachen ... aber mehr dazu später.

Das Geschäft mit getragenen Socken, Strumpfhosen und Unterwäsche boomt bereits seit einigen Jahren. Nicht ganz unschuldig daran sind Instagram und TikTok, die der Thematik eine Bühne geben. Die Engländerin Katie Davo etwa, die mit dem Verkauf getragener Slips ihr Geld macht, soll laut "tz" für ihren teuersten Slip übrigens 77.000 Euro bekommen haben.

Wir sind der Frage nachgegangen: Wie viel Geld verdient man mit dem Verkauf getragener Höschen und wie funktioniert das überhaupt?

Getragene Unterwäsche im Internet verkaufen

Getragene Wäsche zu verkaufen, ist zu einem lukrativen Geschäftsmodell geworden. Mittlerweile gibt es eigens dafür kreierte Plattformen wie feeterie.com, tastyslips.com, myslip.de oder buxerie.com, bei denen sich getragene Wäsche wie Unterhosen oder Socken anonym verkaufen lassen – ganz zu schweigen natürlich von Onlyfans. Sowohl der Versand als auch die Bezahlung laufen diskret ab. Man muss sich also nicht sorgen, dass am Kontoauszug Daten vom Verkaufsportal zu sehen sind. Kontaktdaten werden nicht an die Käufer:innen weitergegeben.

Manche dieser Seiten, die speziell auf den Verkauf getragener Höschen spezialisiert sind, verlangen jedoch, für den Service ein kostenpflichtiges Abo abzuschließen. Bei anderen Portalen wiederum ist kein Abo, dafür eine Provision fällig. Aber auch auf Verkaufsplattformen wie Etsy, ebay sowie in den sozialen Netzwerken ist der Verkauf getragener Unterwäsche ein Thema. 

Sucht man auf Instagram nach dem Hashtag #getrageneunterwäsche, so spuckt einem das Portal gleich mal über 6.000 Beiträge aus. Auf YouTube und TikTok lassen sich ebenfalls zahlreiche Videos finden, wie es mit dem Verkauf getragener Wäsche am besten klappt. 

Getragene Slips verkaufen - wie funktioniert das?

Der Verkauf an sich geht recht einfach:

  • Account erstellen auf einer der diversen Plattformen
  • Fotos von der Wäsche machen und hochladen
  • Beschreibungstext erstellen (mit Infos zu beispielsweise Tragedauer sowie Geruch)
  • Anzeige online stellen
  • Für den Verkauf die Wäsche in luftdichte Plastiksackerl verpacken und versenden

Wie viel verdient man damit?

Spoiler: Nicht gerade wenig! Je nach Höschen-Art (Tangas, Slips, Hotpants oder Herrenunterwäsche, die von Frauen getragen wurde) fallen die Preise minimal unterschiedlich aus. Die Verkaufspreise pro Stück starten bei

  • 20 Euro

und reichen bis hin zu 

  • 35 bis 40 Euro 

Im Durchschnitt zahlt man um die 25 Euro für getragene Unterhosen. Manche Kund:innen haben jedoch Extrawünsche. "Spuren" im Slip in Form von Menstruationsblut, Scheidenausfluss, Urin oder Kot lassen die Kasse ordentlich klingeln. Es gibt nichts, was es nicht gibt: Sogar benutzte Tampons oder Slipeinlagen werden auf diversen Seiten verkauft.

Vierstelliger Verdienst pro Monat möglich

Günstige Slips oder Tangas bekommt man im 10er-Set bereits ab 20 Euro, sprich um die zwei Euro pro Stück. Verkauft man beispielsweise acht Slips pro Monat, verdient man rund 250 Euro damit (abzüglich Versandkosten und Einkaufspreis). Je nach Verkaufspreis kann der Verdienst bei circa 50 verkauften Unterhosen pro Monat in den vierstelligen Bereich steigen.

Eine Verkäuferin erklärt in der Talkshow "Britt", dass es den Käufer:innen nicht um hochwertige schöne Unterwäsche geht, sondern darum, dass sie getragen wurde und einen gewissen Eigengeruch hat. 

Warum kauft man getragene Unterwäsche?

Neben dem Bedienen eines Fetisches geht es hier auch um Kontrolle und Machtempfinden. Die deutsche Psychologin Pia Kabitzsch warnt im Interview mit "Reporter": "Ich kann mir vorstellen, dass der Verkauf getragener Unterwäsche bei einigen zu Kontrollverlust führen kann, weil man ja wirklich die Kontrolle darüber verliert, was mit den Teilen passiert. Das kann sich negativ auf die psychische Gesundheit auswirken. Habt diese Gefahr im Hinterkopf."

Eine Frau, die bereits seit gut drei Jahren getragene Höschen verkauft, bringt es auf den Punkt und erklärt in einem YouTube-Video, dass die (meist männlichen) Käufer die Slips als sexuelle Anregung für Masturbation verwenden. Dabei riechen sie an der Wäsche oder ejakulieren sogar auf die Textilien.

Zwar lässt sich mit dem Verkauf durchaus Geld verdienen, jedoch sollte man sich im Klaren darüber sein, dass man etwas sehr Intimes an fremde Personen weitergibt.

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