"Girl Math": Das bedeutet der TikTok-Trend und darum ist er problematisch

Was ist "Girl Math" auf TikTok?
Der nächste kuriose TikTok-Trend ist geboren: Was "Girl Math" mit Luxuskonsum zutun hat und warum der Trend riskant ist.

Was zunächst nur ein dummer Scherz sein sollte, entwickelte sich auf TikTok erneut zum absoluten Phänomen. Unter dem Hashtag "Girl Math" kursieren derzeit tausende von Videos mit Views in Millionenhöhe. Doch was hat es mit dem Trend auf sich und warum ist er aufgrund mehrerer Punkte problemamtisch?

Wie entstand "Girl Math"?

Es begann damit, dass US-amerikanische Radio-Moderatorinnen ihre Luxusausgaben zum Thema der Radiosendung machten und darin versuchten, sie irgendwie zu rechtfertigen. Im Laufe der Show riefen immer wieder andere Frauen an, die es den Moderatorinnen nachmachten.

Das Ergebnis: zahlreiche aberwitzige Erklärungsversuche, die ironischerweise natürlich nichts mit Finanzwirtschaft zu tun hatten.

"Girl Math" auf TikTok

Was im Radio begann, endete – wie so vieles – irgendwie auf TikTok. Dort gibt es mittlerweile tausende Videos, in denen Frauen auf humorvolle Weise "unnötige" Ausgaben rechtfertigen. Das sind dabei die gängigsten Erklärungsversuche:

  • Wenn etwas im Angebot ist, muss man es kaufen, sonst verliert man Geld.
  • Bargeld ist ja kein "echtes" Geld.
  • Geld, das man beispielsweise in seiner Tasche nach langer Zeit wiederfindet, ist kein echtes Geld.
  • Geld, das man von einem Umtausch zurückbekommt, ist ja sowieso schon "ausgegeben".
  • Je öfter man beispielsweise eine teure Tasche benutzt, desto geringer wird der Preis.

Finanzexpert:innen warnen 

Einige Finanzexpert:innen finden den Trend jedoch sehr riskant. Finanzautor Brad Klontz erklärte etwa, dass "Girl Math" nur ein weiterer Versuch sei, Ausgaben zu rechtfertigen, die wir eigentlich sein lassen sollten. "Fox Business" vergleicht das Phänomen mit Schulden, die durch den Kauf auf Rechnung oder "später zahlen" – was aktuell ja auch bei Klarna kritisiert wird – entstehen. 

Begriff "Girl Math" ist problematisch

Auch der Terminus "Girl Math" ist nicht gerade unproblematisch. Natürlich handelt es sich bei den "schön gerechneten" Beispielen um reine Ironie. Gleichzeitig schwingt jedoch auch ein etwas unbehaglicher Unterton mit. Denn er suggeriert, dass Frauen nicht wirklich rechnen können und die Ergebnisse geschönt zustande kommen. Zudem wird angedeutet, dass alleine Frauen Geld für unnötiges Zeug ausgeben. Von Männern, die ja oftmals dasselbe tun, ist nicht die Rede.

Kommentare