Ermittlungen gegen Lindemann eingestellt: Das sagt Shelby Lynn

Rammstein Till Lindemann Tour
Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt nicht weiter gegen den Rammstein-Sänger. Shelby Lynn äußert sich dazu auf Instagram.

Seit einem Konzert in der litauischen Hauptstadt Vilnius am 22. Mai 2023 sieht sich Rammstein-Sänger Till Lindemann (60) massiven Vorwürfen ausgesetzt. Auslöser war ein Social-Media-Post der Konzertbesucherin Shelby Lynn. Sie hatte behauptet, man habe ihr auf einer Backstage-Party im Rahmen des Auftritts Betäubungsmittel verabreicht.

Einem gemeinsamen Bericht von NDR und "Süddeutscher Zeitung" zufolge sollen sich danach weitere Frauen gemeldet haben. Die Anschuldigungen besagen unter anderem: Weibliche Fans sollen vor Konzerten "gezielt angelockt" worden sein, um "Sex mit dem Sänger Till Lindemann anzubahnen". Nach einem Bericht der "Neuen Zürcher Zeitung" wurden ihnen dazu angeblich Zugang zu Backstage-Partys und zur sogenannten "Row Zero", einem abgesonderten Bereich unmittelbar vor der Bühne, in Aussicht gestellt.

➞ Die Folge der Anschuldigungen waren Ermittlungsverfahren gegen den Rammstein-Sänger. Diese wurden aber mittlerweile sowohl in Litauen als auch in Berlin eingestellt. Was das angebliche Opfer Shelby Lynn dazu sagt, erfährst du am Ende des Artikels.

Bisherige Statements der Band zu den Vorwürfen

In einem ersten Statement wies die Band die Vorwürfe zurück, in einer weiteren Verlautbarung bat sie ihre Fans, "von Vorverurteilungen abzusehen." Zudem kommentierten Rammstein: "Die Vorwürfe haben uns alle sehr getroffen und wir nehmen sie außerordentlich ernst. Unseren Fans sagen wir: Es ist uns wichtig, dass Ihr euch bei unseren Shows wohl und sicher fühlt - vor und hinter der Bühne."

Kein Verfahren in Litauen

Nachdem der Fan Shelby Lynn nach einem Rammstein-Konzert in der litauischen Hauptstadt Vilnius Vorwürfe gegen die Band erhoben hatte, gab die örtliche Polizei ein Update. Wie die "Bild" von den Behörden in Erfahrung gebracht haben will, werde in Litauen kein Ermittlungsverfahren gegen Till Lindemann (60) eingeleitet. Dies deckt sich mit einem Bericht der litauischen Seite "lrytas.lt".

Zur Begründung dieser Entscheidung hieß es demnach, "dass keine Aussagen zum Tatbestand vorlägen". Auch entsprechende Unterlagen der nordirischen Polizei seien bislang noch nicht vorgelegt worden. Das vermeintliche Opfer aus Nordirland veröffentlichte nach dem Konzert Bilder von Hämatomen an ihrer Hüfte via Instagram. Ihrer Aussage nach sei es bei einer Backstage-Party der Band zu den Verletzungen gekommen.

Ermittlungen in Deutschland

Wie der "Tagesspiegel" Mitte Juni berichtete, sollen "wegen des Vorliegens eines Anfangsverdachts" Ermittlungen gegen den Frontmann Rammsteins eingeleitet worden sein. Laut diesem Bericht soll Verdacht auf Delikte nach Paragraf 177 des Deutschen Strafgesetzbuches gegen Lindemann vorliegen. Der "Tagesspiegel" stützt sich hierbei auf Aussagen der Justizsenatorin Felor Badenberg, die dies wohl Mitgliedern des Justizausschusses im Abgeordnetenhaus unter Ausschluss der Öffentlichkeit mitgeteilt habe.

Ermittlungsverfahren gegen Lindemann eingestellt

Mit Verfügung vom 29.08.2023 hat die Staatsanwaltschaft Berlin das Ermittlungsverfahren mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt. Es gebe keine Hinweise darauf, dass Lindemann gegen deren Wille sexuelle Handlungen an Frauen vorgenommen habe. Auch für den Vorwurf, er habe ihnen willensausschaltende Substanzen gegeben oder ein Machtgefälle gegenüber minderjährigen Sexualpartnerinnen ausgenutzt, gebe es keine Beweise. 

Zuvor hatte schon die Staatsanwaltschaft in Vilnius (Litauen) das von Shelby Lynn eingeleitete Ermittlungsverfahren gegen den Rammstein-Sänger eingestellt. Auch dort ist ein Rechtsmittel gegen die Verfahrenseinstellung nicht mehr gegeben.

Statement von vermeintlichem Opfer Shelby Lynn

Shelby Lynn gibt auf ihrem Instagram-Profil ein Statement ab und meint, dass sie nicht mal mehr überrascht davon sei, dass die Ermittlungen gegen Lindemann eingestellt wurden, schließlich sei die Musikbranche einfach so. Sie habe gewusst, dass das passieren würde, sie hatte nicht wirklich viel Hoffnung. Sie fährt fort: "An die Frauen: Bitte seid davon nicht entmutigt, ich werde sie nicht damit davonkommen lassen. Und glaubt mir, da werden noch einige Informationen kommen."

Zudem betont sie, dass die Entscheidung der Berliner Staatsanwaltschaft in ihren Augen nicht bedeuten würde, dass Lindemann unschuldig sei. Lynn sei "einfach nur angewidert von unserem Justizsystem." Die 25-jährige Irin gibt sich zuversichtlich, denn sie habe einen ganzen Katalog an brisanten Infos, die noch nicht veröffentlicht wurden.

Auch Till Lindemann selbst meldete sich in seiner Instagram-Story am 29.8. mit folgender Nachricht zu Wort: "Ich danke allen, die unvoreingenommen das Ende der Ermittlungen abgewartet haben."

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