Was ist eigentlich OnlyFans? Hintergründe zum Hype und Kritik

Frau in schwarzem BH liegt auf dem Bett und hält sich die Hände über die Brüste
Was ist OnlyFans? Was genau hinter der Sex-Plattform steckt, wie sie funktioniert und welche Kritik laut wird.

Zuallererst ist OnlyFans ein Webdienst zur Bereitstellung von "Paid Content". Im Aufbau ähnelt es einem Social Network –  mit dem Unterschied, dass es hier um Geld geht. Die Creator:innen verkaufen hier ihre Inhalte gegen eine monatliche Gebühr.

Wie funktioniert OnlyFans?

Wenn man als Konsument:in beispielsweise die neuesten OnlyFans-Posts von Bella Thorne sehen wollte, zahlte man 20 US-Dollar pro Monat. Die Creator:innen bekommen dabei 80 Prozent der Einnahmen, weiters können die Fans auch noch Spenden abgeben.

Wer ist auf OnlyFans?

Unter den fast zwei Millionen Creator:innen auf OnlyFans produziert der Großteil pornografische Inhalte, da es für die Darsteller:innen auf der Plattform vergleichsweise einfach ist, ihre Inhalte zu monetarisieren. Pornografische Inhalte sind auf OnlyFans nicht verboten. Durch den Aufbau der Seite ist es außerdem einfach möglich, mit den Fans direkt zu interagieren.

Jedoch gibt es auch immer mehr User:innen, die OnlyFans für andere Inhalte nutzen, etwa Personal Trainer oder Personen des öffentlichen Lebens. Auch Cardi B bietet keine pornografischen Inhalte an, sondern bietet ihren Fans Einblicke hinter die Kulissen. 

Die prominentesten OnlyFans Nutzer sind:

  • Cardi B (@iamcardib) - Rapperin
  • Bella Thorne (@bellathorne) - Schauspielerin, Sängerin, Model
  • Blac Chyna (@blacchyna) - Entrepreneurin
  • Dorinda Medley (@dorindamedley) - Schauspielerin aus "Real Housewives of New York"
  • Sonja Morgan (@sonjamorgan - Schauspielerin aus "Real Housewives of New York"
  • Tana Mongeau (@tanamongeau) - Influencerin

Was hat OnlyFans bewirkt?

Seit der internen Umstrukturierung 2018 zielt OnlyFans explizit darauf ab, Sexarbeiter:innen eine Plattform zu bieten. Es wurden auch eine Reihe an Verfahren eingeführt, um die Identität von Creators festzustellen – so sollen die Urheber:innen von Inhalten und Privatpersonen geschützt werden.

Durch OnlyFans wurde es Sexarbeiter:innen erstmals möglich, direkt mit den Konsument:innen zu interagieren, ohne Zwischenschaltungen von Produktionsnetzwerken oder dubiosen Websites. OnlyFans bietet ihnen die Plattform, der Rest spielt sich nur zwischen Konsument:in und Künstler:in ab.

Kontroverse um Menschenhandel

Immer wieder werden Berichte um mutmaßlichen Menschenhandel über die Plattform OnlyFans laut. Zum Beispiel auch im Falle der Gruppe "ChampLife" (k.at berichtete), bei der männliche Mitglieder in einem vermeintlichen Pyramidensystem Anleitungen dazu erhalten, wie sie Frauen gefügig machen, um über sie von OnlyFans zu profitieren. So sollen die Frauen, durch psychologische Tricks motiviert, Profile anlegen, die mit den Kontodaten des Mannes verknüpft sind.

Nach einem Bericht der "Wiener Zeitung" werden manche OnlyFans-Agenturen sogar mit "moderner Zuhälterei" in Verbindung gebracht. Frauen, die vorher über Instagram rekrutiert wurden, sollen zum Beispiel 70 Prozent ihrer OnlyFans-Einnahmen an das Management abtreten. In einigen Fällen finden bereits strafrechtliche Ermittlungen statt.

Besonders in Zeiten der Corona-Pandemie stiegen die Zahlen der OnlyFans-Nutzer:innen um ein Vielfaches. Auch durch die Erwähnung von Beyoncé in ihrem Remix des TikTok-Hits "Savage" von Megan Thee Stallion verzeichnete die Seite einen Anstieg der Zahlen. OnlyFans hat nach aktuellsten Zahlen über 120 Millionen registrierte Nutzer:innen.

Wie kündigt man ein OnlyFans-Abonnement?

Da OnlyFans über ein monatliches Abonnement-System funktioniert, muss man im Vorhinein daran denken, seine Abonnements zu kündigen, falls man sie nicht weiter bezahlen möchte. Jedes abonnierte Profil hat auf der Seite einen "Auto-Renew"-Schalter, wenn dieser auf "OFF" ist, verlängert sich das Abonnement nicht mehr und es fallen auch keine Kosten an. Ähnlich wie andere Abonnements-Dienste (Netflix, Disney+) funktioniert das Bezahlen über Kreditkarte.

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