Wegen dieser Fan-Aktion kassiert Billie Eilish einen Shitstorm

Billie Eilish steht wieder einmal stark unter Kritik. Nachdem sie sich erst vor einigen Monaten mit Rassismusvorwürfen konfrontiert sah, muss sie jetzt einen Fan-Wettbewerb rechtfertigen, bei dem sie ihre AnhängerInnen dazu auffordert, Kunst einzureichen, die für einen Merchandise-Artikel verwendet wird.

Dafür erntet die Sängerin nun große Kritik: Professionelle Kunstschaffende werfen ihr Ausbeutung vor. Es geht aber vor allem um die Haltung gegenüber der Arbeit von professionellen KünstlerInnen. 

Fan-Art: Billie Eilish startet Wettbewerb

Billie Eilish startete den Fan-Art-Wettbewerb gemeinsam mit Adobe und erklärte auf Twitter, dass die eingereichte Kunst ihrer talentierten Fans auf der kommenden Tour der 20-Jährigen gezeigt werde. "Ich werde dann meine Lieblings-Fan-Art auswählen. Ich kann es kaum erwarten, was ihr einreichen werdet", so die Sängerin in ihrem Twitter-Aufruf.

2019 veranstaltete Billie Eilish schon einmal einen ähnlichen Wettbewerb. Damals soll sich eine 16-Jährige Künstlerin gegenüber 8.000 Teilnehmenden durchgesetzt haben. Die junge Künstlerin bekam 1.000 Dollar Preisgeld für ihre Arbeit, ein Treffen mit Billie Eilish und ein Adobe-Abo. 

Merchandise für Billie-Eilish-Tour: Welle der Gegenreaktion

"Bezahlt Künstler, etwas für euch zu designen", so lautet das Echo auf Twitter. Die Aktion von Billie Eilish und Adobe stoßt auf große Kritik: Fan-Art-Wettbewerbe seien ausbeuterisch. Vor allem professionelle KünstlerInnen beklagen diese Form von Design-Wettbewerben. "Fan-Wettbewerbe sind gefährlich für alle professionellen KünstlerInnen", erklärt etwa Künstlerin Megan Rose Ruiz auf Twitter.

Der Prozess von den ersten Design-Optionen bis zur Verwirklichung des Projekts koste eine Stange Geld, so die Künstlerin. Geld, das den Auftraggebenden bei Fan-Wettbewerben erspart bliebe. Auch der Rekrutierungsprozess von KünstlerInnen bliebe ihnen erspart. Die Kunst komme fix fertig zu ihnen. Fan-Art-Wettbewerbe dürften in der Szene keinen guten Ruf haben, so viel steht fest.

Allerdings gibt es diesmal ein höheres Preisgeld für die GewinnerInnen: In diesem Jahr soll ein Preisgeld in der Höhe von 10.000 Dollar winken, plus Konzertkarten und Adobe-Produkte. 

Außerdem sollen alle Teilnehmenden außer dem oder der Erstplatzierten die Rechte an ihren Beiträgen behalten. Die Kunst der Gewinnerin oder des Gewinners soll nämlich auf einem Merchandise-Artikel auf der kommenden Billie-Eilish-Tour abgebildet werden.