Screesnhot: kenklippenstein / Twitter

Impfgegnerin teilt angebliches Zitat von Fake-Arzt aus Porno

Eine Impfgegnerin teilt auf Twitter das Zitat eines vermeintlichen Doktors und erntet Spott im Netz.

Corona-LeugnerInnen und ImpfgegnerInnen verbreiten vor allem auf Social Media ihre Meinung und vermeintliche "wissenschaftliche" Belege, die ihre Äußerungen stützen sollen. Dass diese Menschen nicht immer die besten Fakt-CheckerInnen sind, zeigt ein aktueller Fall auf Twitter. 

Die Schriftstellerin Naomi Wolf, die mit dem Ex-Berater des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton verheiratet war und sich offen als Impfgegnerin betitelt, teilte ein Zitat über Impfungen auf Twitter, das nicht ganz der Wahrheit entspricht.

Für dich ausgesucht

Zitat von Fake-Doktor aus Porno geteilt 

Dabei wurde sie von dem US-amerikanischen "The Intercepter"-Reporter Ken Klippenstein getäuscht, der ihr ein Fake-Zitat schickte. Klippenstein wollte beweisen, dass ImpfgegnerInnen ihre Quellen nicht gut genug gegenchecken. Dafür schrieb er Wolf eine Twitter-Direktnachricht, in der er ihr erklärte, dass er ein "großer Fan" sei und ihre "Offenheit" bewunderte. 

Daraufhin schickte er ihr dann ein Foto von Dr. John Sims, das in Wirklichkeit den beliebten Pornostar Johnny Sins zeigt. Dieser ist in OP-Kleidung zu sehen und schlüpfte für einen Erwachsenenfilm in die Rolle eines Arztes. Auf dem Bild stand die Aussage: "Wenn ein Impfstoff wirksam ist, warum muss man dann die Leute unter Druck setzen, ihn zu nehmen? Informierter Konsens bedeutet, die PatientInnen ihre eigenen Entscheidungen treffen zu lassen."

Die Autorin teilte die Aussage von Dr. John Sims mit ihren 100.000 FollowerInnen. Ken machte noch einen Screenshot des Tweets, bevor ihn Wolf kurz darauf wieder löschte: 

Für dich ausgesucht

Gefährliche Verbreitung von Falschinformationen

Es ist nicht das erste Mal, dass Naomi Wolf einen Faktencheck versäumte. Wie "The New York Times" berichtete, schrieb die Autorin in ihrem Buch "Outrages" über eine Studie, die beschrieb, wie gleichgeschlechtliche Beziehungen im Viktorianischen Zeitalter bestraft wurden und mehrere Männer dafür umgebracht wurden. In einem Radiointerview mit "BBC" erklärte ihr der Reporter Matthew Sweet, dass dies eine Falschinformation ist und nicht der Wahrheit entspricht.

Trotz des Fauxpax besteht Wolf weiterhin darauf, dass der Corona-Impfung nicht zu vertrauen sei. Erst im Februar tweetete sie, dass sie gehört habe, wie Apple-MitarbeiterInnen "damit geprahlt haben, an einer streng geheimen Demo teilgenommen zu haben". Dort soll offenbar eine neue Technologie vorgestellt worden sein, "die Impfstoffe mit Nanopartikeln liefert, mit denen man in der Zeit zurückreisen kann".

Wolf hat dabei offensichtlich missverstanden, dass es sich bei der Technologie Time Machine eigentlich um ein Apple-Produkt handelt, das Software sichert, wie die Twitter-Userin @hannahrosewoods aufklärt: