"OK Boomer": Millennials und Gen Z machen sich über Babyboomer lustig

"OK Boomer": Millennials und Gen Z machen sich über Babyboomer lustig
Die jungen Leute mal wieder: Alles zur Bedeutung und Herkunft von "OK Boomer", dem Konter-Meme der Stunde.

Generationenkonflikte sind nichts Neues – nicht nur innerhalb von Familien, auf der ganzen Welt schieben sich Babyboomer und die Generationen X, Y und Z gern gegenseitig die Schuld an den großen Problemen der Menschheit zu.

Kurz zur Begrifflichkeit: Als Babyboomer bezeichnet man jene Generation, die zur Zeit der steigenden Geburtenraten nach dem Zweiten Weltkrieg geboren wurde – also von 1946 bis etwa zur Mitte der 60er Jahre. Die Generation X bilden jene, die zwischen 1965 und 1979 das Licht der Welt erblickten. Darauf folgt die Generation Y, auch Millennials genannt, mit Geburtsjahren von 1980 bis 1997, während die Generation Z die Geburten zwischen 1997 und 2012 umfasst.

Vor allem Mitglieder der Babyboomer-Generation scheinen immer wieder großen Gefallen daran zu finden, sich über Millennials und den Gen-Z-Nachwuchs zu beschweren. Faul, verwöhnt, unmoralisch, verdorben, verweichlicht, unfähig – ungefähr so lautet der Babyboomer-Tenor, wenn es darum geht, was mit der Jugend von Heute alles nicht stimmt.

Und ebendiese hat jetzt entschieden, dem vorurteilsbehafteten Generationen-Bashing die Stirn zu bieten – auf die einzige Art, die für uns Sinn ergibt: Mit einem Meme.

"OK Boomer" hat wie alle wichtigen Dinge heutzutage seinen Ursprung auf TikTok. Dort ging die Brandrede eines weißhaarigen Mannes viral, der darin Millennials und der Generation Z vorwirft, am sogenannten Peter-Pan-Syndrom zu leiden und unrealistische Zukunftsvorstellungen zu haben. Die unbeeindruckte Reaktion der TikTok-Gemeinde: OK, Boomer.

Die 19-jährige Shannon O'Connor war eine der ersten, die den Ausdruck auf T-Shirts drucken ließ und damit schnell Tausende Dollar einfahren konnte. Gegenüber der "New York Times" erklärte sie den Hintergrund der Phrase: "Die älteren Generationen glauben oft nicht an den Klimawandel oder daran, dass man auch mit gefärbten Haaren einen Job bekommen kann. Viele sind da sehr engstirnig. Teenager antworten dann einfach: 'OK, Boomer.' Ganz im Sinne von: 'Wir werden euch das Gegenteil beweisen, wir werden trotzdem erfolgreich sein, denn die Welt ändert sich.'"

Tatsächlich leidet vor allem die Generation Z unter Entscheidungen, die von Babyboomern getroffen wurden. "Gen Z wird die erste Generation mit einem niedrigeren Lebensstandard sein", zitiert die "NYT" den Wissenschafter Joshua Citarella. Babyboomer haben die Suppe eingebrockt, die Generation Z muss sie jetzt auslöffeln.

Dass das "OK Boomer"-Sentiment einen Nerv trifft, beweist nicht nur das erfolgreiche Merch, sondern auch die bloße Existenz der obligatorischen Movement-Hymne, die richtigerweise den Titel "ok boomer" trägt und derzeit auf TikTok viral geht.

Um mit "OK Boomer" kontern zu können, muss das Gegenüber übrigens nicht zwingend in die Babyboomer-Geburtsjahre fallen – laut John Williams, dem Mann hinter dem "ok boomer"-Song, kann jeder ein Boomer sein, der keine Veränderung mag, neue Dinge – vor allem Technologie – nicht versteht und nicht viel von Gleichberechtigung hält.

Bleibt abzuwarten, wie lange die Popularität von "OK Boomer" anhält – inzwischen scheinen nämlich sowohl die Generation X als auch Babyboomer selbst davon Wind bekommen zu haben. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis pseudo-hippe Unternehmen anfangen, damit zu werben.

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