"Princess Charming": Nach Vorwürfen von Jo – Wiki bestätigt sexuellen Übergriff

Sexueller Übergriff bei Princess Charming
Die erste lesbische Dating-Show im deutschen Fernsehen wird von einem Skandal überschattet.

Triggerwarnung: In diesem Beitrag wird sexualisierte Gewalt beschrieben.

"Princess Charming" ist die erste lesbische Dating-Show im deutschen Fernsehen. Prinzessin Irina Schlauch lernte 20 neue TeilnehmerInnen im Lauf der Sendung kennen, darunter auch Wiki Riot und Jo. Letztere erhob nun schwere Vorwürfe darüber, was hinter den Kameras vorgefallen ist.

Sexueller Übergriff bei "Princess Charming"

In einem fünfminütigen Video spricht Jo auf ihrem Instagram über ihren sexuellen Übergriff. Sie beginnt ihre Geschichte damit, dass sie kurz vor der fünften Entscheidungsnacht in ihr Bett gegangen ist. Wiki sollte eigentlich in einem anderen Bett schlafen, entschied sich jedoch im späteren Verlauf dagegen und legte sich zu Jo, welche dadurch aufwachte.

Sie habe mit der Kandidatin über Wikis Gefühle und Wünsche gesprochen. Anschließend habe Wiki versucht, sie zu küssen und Jo wies sie höflichst ab. Doch die junge Frau akzeptierte diese Grenze nicht und soll sich auf Jos Körper gesetzt haben. Dabei soll Wiki ihre Hände über ihrem Kopf festgehalten haben und abermals versucht haben, sie zu küssen.

Am nächsten Tag verließ Jo die Villa und bereitete sich auf eine schwierige Zeit vor. Denn die Leute würden ihr über ihre Zeit bei der Show bestimmt Fragen stellen. Demnach würden viele auch nur die positiven Seiten einer solchen Produktion sehen, nicht jedoch was sich im Hintergrund abspielen kann.

Jo spricht in ihrem Video davon nicht gewusst zu haben, ob sie darüber reden darf. Genauso stellt sie sich auch selbst die Frage: "Für wen schweige ich?" Für Opfer sexueller Gewalt ist es laut "PsychCentral" oft schwierig über ihre Erfahrung zu sprechen, weil kein Safe Space dafür gegeben ist.

Wiki Riot bestätigt Vorwürfe

Nachdem Jo ihr Video veröffentlichte, meldete sich auch Wiki wenige Stunden später zu Wort. In ihrem Video bestätigt sie, dass Jos Vorwürfe der Wahrheit entsprechen. Weiters erklärt sie ihren Fans, dass sie nicht darüber sprechen wollte, um Jo "Raum zu lassen" und selbigen nicht wegzunehmen. Die Reaktionen auf ihr Video fallen überwiegend negativ aus.

Wiki spricht nämlich in ihrem Dasein als Influencerin oft über Themen wie sexualisierte Gewalt und Stärkung von Opfern derselbigen. Unter ihrem Erklärungsvideo finden sich Kommentare, die eben diese zwei Gesichter derselben Person nicht mehr sehen möchten. Auch an der Produktionsfirma wird Kritik geübt, da sich der Übergriff während der Dreharbeiten ereignet hat.

Solange es für Opfer von sexualisierter Gewalt nicht sicher ist darüber zu reden, was ihnen passiert ist, wird weiterhin geschwiegen. Das kann und soll nicht der Fall sein. Wir alle können täglich unseren Beitrag leisten, um unser persönliches Umfeld zu einem Safer Space zu machen. Damit Opfer gehört, und TäterInnen nicht verharmlost werden.

Wer Erfahrungen mit Gewalt oder sexuellen Übergriffen erlebt oder in der Vergangenheit erlebt hat, kann sich kostenlos und anonym an die Frauenhelpline gegen Gewalt 0800/222-555, www.frauenhelpline.at, an die Onlineberatung für Mädchen und Frauen im HelpChat, www.haltdergewalt.at, an die Frauenhelpline für gehörlose Frauen, www.oegsbarrierefrei.at/bmf/hilfseinrichtungen/ oder an die Männerberatungsstelle unter 0720 / 70 44 00, https://www.maennerinfo.at wenden.

 

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