Wie durch Endometriose Schmerzen beim Sex hervorgerufen werden können

Wie durch Endometriose Schmerzen beim Sex hervorgerufen werden können
Schmerzen beim Sex durch Endometriose: Model Anna Wilken berichtet von ihren Erfahrungen. Wir haben einen Experten dazu befragt.

Die ehemalige "Germany's Next Topmodel"-Teilnehmerin Anna Wilken spricht über ihre Endometriose-Erkrankung und gleichzeitig über ein Thema, über das noch nicht viel in der Öffentlichkeit bekannt ist. Wie die 25-Jährige erzählt, hat sie mit Schmerzen beim Sex zu kämpfen. Die chronische Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut sei zudem dafür verantwortlich, dass der Kinderwunsch des Models bislang unerfüllt blieb.

Mit ihrem Freund Sargis Adamyan spreche sie ganz offen über dieses Thema, wie sie im Interview mit dem Beate-Uhse-Magazin "Schrift X" verrät: "Teilweise musste ich den Sex währenddessen abbrechen. Häufig hatte ich deswegen ein schlechtes Gewissen und machte mir gleichzeitig viele Sorgen." Nach dem Absetzen der Pille sei zwar ihre Libido gestiegen, aber die Schmerzen machen es ihr und ihrem Partner oft schwer, intim zu werden. Sie sei froh, so einen verständnisvollen Partner zu haben, betont das Model. 

Aber was ist genau dran? Warum haben Menschen mit Endometriose Schmerzen beim Sex? Wir haben den Gynäkologen Dr. Georg Braune dazu befragt.

 

 

Schmerzen beim Sex durch Endometriose

"Die Endometriose sorgt während der Periode für Entzündungen im kleinen Becken und kann zu Verklebungen und Verwachsungen zwischen den einzelnen Organsystemen führen, beispielsweise der Gebärmutter, der Scheide und dem Darm", weiß der Mediziner.

"Das kann Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verursachen." Beim Sex würden Betroffene oft Schmerzen am hinteren Scheidenende verspüren. "Es handelt sich dabei um Berührungs- und Druckschmerz. Schuld daran können die Verklebungen zwischen dem Darm und der Scheide sein", so Dr. Georg Braune.

Endometrioseherde und Verwachsungen können nur operativ entfernt werden, erklärt der Gynäkologe. Erkennen lassen sie sich manchmal durch eine Ultraschall-Untersuchung: "Wenn bei einer gynäkologischen Untersuchung, beispielsweise dem Ultraschall oder bei der Tastuntersuchung, ein Druck auf das innere Ende der Scheide ausgeübt wird und die Patientin dabei Schmerzen verspürt, ist das ein Anhaltspunkt, dass etwas nicht stimmt."

Bei der Untersuchung werde dann geprüft, ob sich die Scheide gegen den Darm oder die Gebärmutter verschieben lässt. "Mit geübtem Auge kann man auch Endometrioseherde mit dem Ultraschall durch die Scheide diagnostizieren", weiß der Mediziner.

"Endometriose kann aber mit Sicherheit nur mittels eines operativen Eingriffes, einer Laparoskopie, diagnostiziert werden."

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