Die meisten Lungenkrebs-Patienten sind Raucher.

APA - Austria Presse Agentur

Keine Tschick mehr? Darum fällt dir das Aufhören so schwer

Sätze, die RaucherInnen nicht mehr hören können, und warum sie doch hören müssen. Diese Gründe machen das Aufhören so schwierig.
Dario Bojic

Neues Jahr, neuer Versuch? Egal, ob analog mit der Zigarette, oder "digital" mit einem Vaporizer: Rauchen tötet. Es steht auf jedem in der EU erhältlichen Tabakprodukt groß plakatiert. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) tötet Tabak die Hälfte seiner KonsumentInnen. Doch wenn Rauchen so offensichtlich schädlich ist, warum rauchen dann der WHO zufolge 1,3 Milliarden Menschen? Österreich liegt laut "Statista" auch über dem EU-Durchschnitt an RaucherInnen.

Doch warum ist das Aufhören so schwierig?

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Mit dem Rauchen aufhören – Nikotin sagt Nein?

Der Suchtfaktor am Rauchen ist einem bestimmten Wirkstoff geschuldet: Nikotin stimuliert "StudyFinds" zufolge unser Hirn im Belohnungszentrum. Durch die hervorgerufene Dopamin-Ausschüttung entsteht eine positive Erfahrung, die unser Gehirn gerne wiederholen möchte, eine Angewohnheit entsteht.

Einer Studie zufolge hat die Hälfte aller RaucherInnen in der EU bereits versucht, das Rauchen aufzugeben. Doch das gestaltet sich nicht so leicht: "AddictionCenter" zählt Nikotin in einer Liste der Stoffe mit dem höchsten Abhängigkeitsrisiko auf, neben Heroin, Kokain und auch Alkohol. Dabei sind es nicht nur die Inhaltsstoffe, die Menschen beim gemeinsamen Essen zum Hinausgehen bei Minusgraden bewegen.

Sozialer Druck

Wer glaubt, dass Gruppenzwang ein Ding der Teenager-Zeit ist, ist falsch informiert. Auch als Erwachsene lassen wir uns laut "verywellhealth.com" zu Verhalten bewegen, dass uns eigentlich gar nicht gefällt. Viele RaucherInnen fangen deswegen an, leider hören nicht gleich viele aus diesem Grund auf.

Gerade, wenn der Freundeskreis gerne zu Zigaretten greift oder auch "wuzelt", kann das Aufhören unmöglich erscheinen. Wenn man gemeinsam bei einem Spritzer, Bier oder Kaffee sitzt und plötzlich alle aufstehen und Jacken anziehen, wissen alle, wie spät es ist. Feuerzeuge und Tschickpackerl werden hin und her gereicht, und urplötzlich steht man als Gruppe in der Kälte und hält über 400 Grad heißen Tabak in der Hand.

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Aufhören mit dem Tauchen: 5 Tipps für mehr Erfolg

Leider gibt es keinen einfachen Weg für all jene, die mit dem Rauchen aufhören wollen. Jedoch haben sich ein paar Tipps bewährt, die die schwierig zu durchbrechenden Muster etwas auflockern können.

Eliminiere die Versuchung: Ganz klar: Wenn keine Zigaretten da sind, kannst du auch keine rauchen. Setze auch deine FreundInnen darüber in Kenntnis, dass dir das Aufhören ein ernstes Anliegen ist. Wenn sie nicht wissen, dass du ein Problem hast, können sie deinen Versuch nicht unterstützen, und, viel schlimmer noch, unabsichtlich sabotieren.

 

    Nikotin ersetzen: Nikotin ist zwar ein Nervengift, jedoch nicht unbedingt das Gefährlichste am Rauchen. Wer ein Problem mit dem Verlangen nach Nikotin hat, kann vielleicht mit nikotinhaltigen Ersatzprodukten erfolgreich aufhören. Pflaster, Kaugummis oder Zuckerl werden in verschiedensten Ausführungen angeboten.

     

      Lege ein genaues Datum fest: Oft, wenn jemand dem Rauchen abschwören will, hören wir die berüchtigten drei Worte, die fast immer eine Lüge sind: Nur noch eine. Sich an eine bestimmte Anzahl von verbleibenden Zigaretten zu klammern, ist nicht zielführend. Deswegen ist es wichtig, einen Tag zu bestimmen, an den man sich dann auch hält.

       

        Nicht alles auf einmal: Für Menschen, die jahrelang geraucht haben, wird ein kalter Entzug üblicherweise weder besonders angenehm noch außerordentlich erfolgreich. Zu einstudiert sind die Bewegungen, zu gewöhnt ist das Gehirn und zu schwach der Widerstand. Deshalb kann es helfen, vorerst das Rauchen so weit zu reduzieren, dass der Konsum wieder unter Kontrolle ist.

         

          Für dich ausgesucht

          Hilfe suchen: Das Thema Sucht wird leider noch immer sehr stigmatisiert und von der Öffentlichkeit missverstanden. Scham, Angst und Selbstblendung sind für viele Menschen ein Hindernis, sich einzugestehen, dass sie allein nicht damit fertig werden. Die erste Ansprechperson muss niemand Professionelles sein: ein ernstes Gespräch mit jemanden Vertrauten kann uns den Wald vor lauter Bäumen wieder sehen lassen.

          Für dich ausgesucht

          Nikotin ist neben Alkohol und Koffein die am weitesten verbreitete Volksdroge. Die soziale Akzeptanz der Stoffe und deren Konsum mindern nicht die schwerwiegenden Folgen, die exzessiver Konsum jener Stoffe mit sich bringt.

           

          Hier findest du Beratungsstellen bei Drogen- und Alkoholabhängigkeit.

          Betreuung und Beratung findest du auch beim Verein Dialog oder bei der Suchthilfe.

          Unter www.rauchfrei.at oder der Hotline 0800 810 013 findest du Angebote & Hilfe um das Rauchen endgültig aufzugeben.