5 Dinge, die Eltern im Kindergarten unbedingt vermeiden sollten

5 Dinge, die Eltern im Kindergarten unbedingt vermeiden sollten
An alle Eltern, deren Kind in den Kindergarten geht: Es gibt Dinge, die ihr aus PädagogInnen-Sicht lieber lassen solltet.

Die ersten Tage oder Wochen im Kindergarten sind für die Kinder, aber auch für ihre Eltern eine spannende Phase. Viele Kinder müssen sich zum ersten Mal alleine zurechtfinden.

Die Sorge bei den Eltern ist oft groß: Kann sich mein Kind durchsetzen? Was ist, wenn es Schwierigkeiten hat?

Ich war einige Jahre als Kindergartenpädagogin tätig und kann euch sagen: Die Kids finden sich meist schneller zurecht als ihre Eltern. Aus diesem Grund habe ich euch einen Mini-Guide zusammengestellt, der euch für die erste Zeit im Kindergarten helfen soll. Es gibt nämlich einige "Fehler", die Eltern vermeiden können.

Weist andere Kinder nicht zurecht

Es ist nur nachvollziehbar, dass einem die Hutschnur reißt, wenn das eigene Kind beim Abholen von einem Vorfall berichtet, in dem es vielleicht gekränkt wurde. Viele Eltern machen sich gleich selbst auf die Suche nach dem "Täter" oder der "Täterin" und weisen andere Kinder zurecht. In diesem Fall sollte aber der Kindergartenpädagogin oder dem Pädagogen Bescheid gesagt werden, denn zu einem Streit gehören bekanntermaßen mehrere Beteiligte.

Denkt euch nur die umgekehrte Situation aus: Ihr wollt vermutlich auch nicht, dass das eigene Kind von anderen Eltern zurechtgewiesen oder sogar beschuldigt wird. Es ist wichtig, die Kommunikation zur Kindergartenpädagogin oder dem Pädagogen zu suchen. 

Gespräche kurz halten

Besonders in der ersten Zeit haben Eltern ein großes Kommunikationsbedürfnis, was absolut verständlich ist. Es ist aber auch wichtig, sich an die Kommunikationsregeln des jeweiligen Kindergartens zu halten. Viele PädagogInnen möchten einen vereinbarten Termin für längere Gespräche, damit sie vom Tagesgeschehen nicht abgehalten werden. Jede Minute, die ihr also morgens von der Pädagogin oder dem Pädagogen in Anspruch nehmt, muss von der Zeit, die sie sonst für andere Kinder da sind, abgezogen werden.

Gespräche zwischen Tür und Angel müssen leider Gottes meistens kurz gehalten werden. Zur Erinnerung: In den meisten Kindergartengruppen befinden sich bis zu 25 Kinder. Am besten, ihr fragt gleich zu Beginn des Kindergartenjahres, wie ihr am besten eure Anliegen mitteilen könnt. Oft werden diese Dinge aber auch bei einem Elternabend besprochen. 

Kommunikation zu Hause: Was erzählt mein Kind da bloß?

Kinder erzählen manchmal die komischsten Dinge, die sie im Kindergarten erlebt haben. Bevor ihr euch ein Urteil bildet, fragt lieber beim Kindergartenpersonal nach, ob sich das Ganze auch wirklich so zugetragen hat, wie es die Kids in ihren Erzählungen schildern.

Umgekehrt berichten Kinder nämlich oft von zu Hause – und man ist sich als Pädagoge oder Pädagogin nicht ganz sicher, ob sich das Ganze auch so zugetragen hat. Beschäftigen euch diese Aussagen eures Kindes, fragt gerne nach oder macht euch einen Gesprächstermin aus. 

Abschiedssituation kurz halten

Was allerdings schwieriger auszusprechen ist, ist das Bedürfnis des schnellen Abschieds. Mir war es immer unangenehm, Eltern zu bitten, den Kindergarten mit ihren Kids zu verlassen. Manche Kinder können sich nur schwer von ihrem Spiel trennen, wenn sie abgeholt werden, und wollen ihren Eltern noch etwas zeigen oder gemeinsam Zeit mit ihnen im Kindergarten verbringen. Für manche Einrichtungen mag das okay sein – aus meiner Sicht war es aber immer etwas problematisch.

Zum einen, weil andere Kinder, die noch nicht abgeholt wurden, daran erinnert wurden, dass ihre Eltern noch nicht da sind, und vielleicht traurig darüber waren (glaubt mir, ich habe die Frage "Wann kommt meine Mami/Papi?" gefühlt 40 Mal am Tag gehört). Zum anderen, weil sich dann immer mehr Eltern in der Garderobe tummelten und Unruhe entstand.

Fragt am besten bei eurer Pädagogin oder eurem Pädagogen nach, ob es okay ist, wenn ihr euch beim Abholen eures Kindes viel Zeit lässt – selbstverständlich ist es allerdings nicht. 

Äußert eure Bedürfnisse

Auch morgens ist es hilfreich, wenn sich Kind und Eltern schnell voneinander verabschieden. Natürlich ist das nicht immer so einfach – besonders wenn Kinder zum ersten Mal in den Kindergarten gehen, kann das schon dauern.

Erfahrungsgemäß finden sie sich aber oft schon zurecht, während manche Eltern klammern und "noch ein Bussi wollen" und es ihnen schwer fällt, den Kindergarten zu verlassen. Sprecht in diesem Fall am besten mit den PädagogInnen darüber und fragt nach Hilfestellungen. Ich habe den neuen Eltern beispielsweise angeboten, in der ersten Zeit im Kindergarten anzurufen und zu fragen, wie es dem Kind geht, wenn sie dadurch beruhigter waren. 

Traut euch in jedem Fall, offen mit den MitarbeiterInnen im Kindergarten zu kommunizieren. Sie wissen, dass auch Eltern emotionale Anliegen haben und darüber sprechen wollen. 

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