APA - Austria Presse Agentur

BP-Wahl: Wer ist Dominik Wlazny und wofür steht er?

Dominik Wlazny nennt sich unter anderem auch "Marco Pogo". Hat der Chef der Bierpartei Chancen, Bundespräsident zu werden?
Julia Deutsch

Der vielleicht schillerndste Kandidat der Bundespräsidentenwahl 2022 ist Dominik Wlazny, der sich auch unter seinem Künstlernamen "Marco Pogo" in der Öffentlichkeit bewegt.

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Impfender-Rockstar-Politiker?

Österreich kennt ihn nach "meineabgeordneten" seit 2014 als aktives Mitglied der Politik. Er ist der Gründer und Obmann der Bierpartei und steht für eine alternative links-liberale Wahl. Parallel feiert er Erfolge mit seiner Band TURBOBIER im Genre Punk-Rock. Diese wurde, wie berichtet, auch mit dem Amadeus Music-Award ausgezeichnet. Und damit noch nicht genug, ist er nämlich zusätzlich noch ein praktizierender Arzt, der wie "ORF" berichtete, seine Fans vor einem Konzert gegen Covid-19 impfte.

Was laut Partei-Website vor acht Jahren mit einer Idee begann, entwickelte sich vom Song "Die Bierpartei" zu tatsächlichem politischem Engagement: "I moch mi stoark fia’n klanan Monn, fia Punks und Tachinierer. Sitz hackedicht im Parlament, i hob do kan Genierer".

2015 folgte die offizielle Gründung der Bierpartei – Kurzform: "BIER". Seitdem konnte die Partei kleine Erfolge verzeichnen. Im Jahr 2020 schafften Wlazny und Partei 1,8 Prozent der Stimmen in der Wiener Landtags- und Gemeinderatswahl und konnten in Folge elf Mandate in Bezirksvertretungen stellen.

Wlazny-Kampagne zur BP-Wahl

Dominik Wlaznys Kampagne findet in der Begegnung mit Menschen statt – laut "Der Standard" sammelte er innerhalb von nur zehn Tagen alle nötigen Unterstützungserklärungen für die Kandidatur. Er bleibt, wie "Vienna.at" berichtet auch cool, wenn Plakatständer gestohlen werden: "Zwei wurden schon gestohlen, ka Wunder, die machen sich gut an jeder Wand."

Außerdem hat er als spannender "Außenseiter-Kandidat" mit ungewöhnlicher Vita große Medienwirkung. Ein Tausendsassa der laut "OTS" Pläne aus der Krise formulieren und mit "Herz, Hirn und Anstand" amtieren will. Dabei stehen die Themen Gesundheit, Zukunft und der Mensch selbst im Fokus.

Darauf gefragt, ob er im Fall einer Krise die Regierung entlassen würde, antwortet Wlazny laut "Kleine Zeitung" mit: "Nein, das wäre der falsche Weg. Das würde nur für noch mehr Instabilität sorgen und Unsicherheit schüren. Ich würde einen Schritt vorher ansetzen, indem ich mir vor der Angelobung genau anschaue, wer sich da für das Ministeramt bewirbt und im Zweifelsfall sagen: Nein, da gibt es geeignetere KandidatInnen."

Die zweite Welle seiner Plakatkampagne steht unter dem Motto "Red‘ ma drüber" und weist wohl auf eine Förderung des Dialogs innerhalb der Gesellschaft hin. Außerdem verzichtet Wlazny laut "Der Standard" bewusst auf eine UnterstützerInnengruppe aus Promis, sondern setzt auf Personen aus systemrelevanten Berufen.

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Wlazny auf Social Media

Auf Social Media ist "Marco Pogo" durchaus erfolgreich unterwegs. Er überholt auf TikTok sogar den amtierenden Präsidenten Van der Bellen mit mehr als 42.000 FollowerInnen. Sein Content kommt durchaus humorvoll und locker daher, ohne aber politische Motive schleifen zu lassen. Den ZuschauerInnen gefällts, seine Videos erzielen regelmäßig hunderttausende Views.

Auf Instagram folgen Wlazny über 60.000 Menschen. Auch das Engagement seiner Postings ist hoch. Die Like-Zahlen sind bei jedem Bild im mehrstelligem Tausenderbereich. Content-technisch bewegt sich der Politiker momentan vor allem im Wahlkampf-Modus. Musikinhalte, beziehungsweise Fotos mit Bier, waren zuvor noch deutlich höher vertreten.