Nach Vorwürfen: Lizzo will wohl Background-Tänzerinnen verklagen
Drei Frauen, die ehemals als Tänzerinnen für Lizzo (35) gearbeitet haben, haben in Los Angeles eine Klage gegen die Sängerin, ihre Firma Big Grrrl Big Touring, Inc. und die Leiterin ihres Tanzteams eingereicht. Die Frauen werfen der 35-Jährigen laut übereinstimmender US-Berichte sexuelle Belästigung und das Schaffen einer toxischen Arbeitsumgebung vor, wie etwa das Branchenmagazin "Variety" schreibt, das die Klage einsehen konnte.
Die Sängerin wies schon vor einigen Wochen alle Vorwürfe von sich. Nun gibt es neue Entwicklungen in dem Fall.
Lizzo, die als Favoritin der Superbowl-Performance galt, aufgrund der Vorwürfe aber abgelehnt wurde, will die Anschuldigungen nicht auf sich sitzen lassen. Sie setzt nun ebenfalls auf juristischen Beistand. Ihr Anwalt möchte nun eine Klage wegen Rufschädigung gegen die drei Tänzerinnen einreichen und legte bereits brisante Details vor.
Doch warum haben die Ex-Background-Tänzerinnen der Sängerin überhaupt Klage eingereicht?
Vorwurf der sexuellen Belästigung
Lizzo habe laut den Vorwürfen im Rotlichtviertel von Amsterdam angeblich Mitglieder ihres Teams dazu aufgefordert, während einer Sex-Show nackte Tänzerinnen anzufassen. Sie habe eine der Klägerinnen dazu gedrängt, die Brüste einer der Tänzerinnen des Clubs zu berühren. Die Sängerin habe einen Sprechgesang angestimmt, um die Klägerin anzustacheln. Jene habe dreimal abgelehnt. Laut "Billboard" habe sie schließlich nachgegeben, damit die Sprechgesänge verstummten.
Ein anderes Mal seien die Frauen in einen Club eingeladen worden, ohne dass ihnen gesagt wurde, dass dort ein Cabaret mit nackten Performern stattfinden würde. Die ehemaligen Tänzerinnen Lizzos seien der Entscheidung beraubt worden, ob sie teilnehmen wollten.
Lizzo-Anwalt: Tänzerinnen freiwillig in Sex-Show
Nun soll der Anwalt Bilder der Tänzerinnen vorgelegt haben, die die Vorwürfe entkräften sollen. Denn sie zeigen den erst kürzlichen Besuch der Tänzerinnen in einer Pariser Oben-ohne-Kabarettshow, bei welcher diese lachend zu sehen seien. Diese Aufnahme widersprechen laut Lizzos Anwalt aber den Vorwürfen, dass das Trio zum Besuch dieser Auftritte gezwungen wurde – ein Anhaltspunkt, der nun vor Gericht geklärt werden soll.
Es geht auch um Religion und private Details
Neben sexuellen Missbrauch stehen auch andere Anschuldigungen gegen Lizzo im Raum. Die Leiterin des Tanzteams habe angeblich Tänzerinnen ihren Glauben aufzwingen wollen und eine der Klägerinnen etwa als "Ungläubige" bezeichnet. Nachdem sie erfahren habe, dass eine andere der Klägerinnen noch Jungfrau war, habe sie dies ohne Einwilligung mehrfach thematisiert – auch in Interviews und in den sozialen Medien.
Nach einem Auftritt habe Lizzo, die sich in der Öffentlichkeit für Body Positivity einsetzt, zudem auf eine Gewichtszunahme einer der Tänzerinnen aufmerksam gemacht. Zwar sei es nie explizit gesagt worden, es sei jedoch der Eindruck entstanden, dass eine der Klägerinnen diese "Gewichtszunahme erklären und vertrauliche, persönliche Details über ihr Leben preisgeben" musste, um "ihren Job zu behalten".
Lizzo solle Tänzerinnen angeblich erniedrigen
Die Art und Weise, "wie Lizzo und ihr Management-Team ihre Performer behandelt haben, scheint im Widerspruch zu allem zu stehen, wofür Lizzo öffentlich steht", heißt es in einem Statement von Ron Zambrano, Anwalt der Klägerinnen. Im Privaten erniedrige die Sängerin angeblich ihre Tänzerinnen auf eine Weise, "die nicht nur illegal, sondern absolut demoralisierend" sei.
Anschuldigungen von Filmemacherin Sophia Nahli Allison
Wie einem Bericht von "Entertainment Weekly" zu entnehmen ist, erhebt nun auch die Oscar-nominierte Dokumentarfilmerin Sophia Nahli Allison Vorwürfe gegen die Sängerin. Für den Dokumentarfilm "Love, Lizzo" arbeitete die Regisseurin eng mit Lizzo zusammen, musste die Dreharbeiten jedoch nach zwei Wochen abbrechen, wie sie in auf ihrem Instagram-Account verkündete, da sie "mit einer solchen Respektlosigkeit behandelt wurde".
In ihrer Instastory schrieb die US-Amerikanerin: "Lizzo schafft ein extrem toxisches und feindseliges Arbeitsumfeld und untergräbt die Arbeit, die Mühe sowie Autorität anderer Schwarzer Frauen in dem Prozess. Man beachte, dass die Doku letzten Endes von einem weißen Mann gedreht wurde." Allison bezeichnet die Sängerin als "narzisstische Tyrannin", die "ihre Marke auf Lügen aufgebaut hat".
Erste Reaktion von Lizzo
Kurz nachdem die Vorwürfe publik wurden, veröffentlichte Lizzo ein Statement auf Instagram, in dem sie die Anschuldigungen adressierte: "Normalerweise reagiere ich nicht auf falsche Anschuldigungen, aber diese hier sind zu unglaublich und zu empörend, um nicht darauf zu antworten." Sie wies in Folge alle Vorwürfe von sich und erklärte, dass sie selbst jeden Tag Opfer von "Fat Shaming" werde und aus diesem Grund niemals verletzende Aussagen tätigen würde. Auch alle anderen Vorwürfe seinen falsch.
Sie würde nicht wollen, dass ihre harte Arbeit und ihr Erfolg von dieser Causa überschattet werden und danke jeder Person, die ihr Unterstützung "in dieser schwierigen Zeit" ausgesprochen habe.
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