Nach Voguing zu Beyoncé: US-Tänzer O’Shae Sibley (28) ermordet
Triggerwarnung: In diesem Beitrag werden Gewalt und Drohungen beschrieben.
Der 28-jährige Performer wurde laut Berichten in "Telegraph" am Samstag, 29. Juli auf einem Tank-Stopp im New Yorker Stadtteil Brooklyn von einem Jugendlichen angegriffen. Grund der Attacke soll die sexuelle Orientierung von O’Shae Sibley gewesen sein.
Als Sibley im Kreis von Freunden den Tanzstil Voguing zu einem Song von Beyoncé ausübte, soll eine Gruppe an jungen Männern diese dazu aufgefordert haben, dies zu unterlassen. Laut Zeugenaussagen wären in diesem Zusammenhang auch homophobe Kommentare gefallen. Ein bislang unbekannter 17-jähriger Täter soll den Tänzer in Folge mit einem Messer in den Brustkorb gestochen haben. Sibley erlag seinen Verletzungen noch am Tatort.
Voguing als Zeichen queerer Kultur
Der Tanzstil Voguing entwickelte sich, wie berichtet, aus der queeren Kultur der 80er-Jahre in New York City. Vor allem Schwarze und Latin:a:o-Mitglieder der LGBTQIA+-Community entwickelten das Voguing in der New Yorker "Ballroom"-Szene zu einer Art Ausdruck der eigenen Person und des Beisammenseins weiter. Seither wurden Künstler:innen wie Madonna, Beyoncé, Lizzo und viele andere von diesem Tanzstil inspiriert und die Kunst fand ihren Einzug in den Mainstream durch Formate wie "Pose" oder "Rue Pauls Drag Race".
Der mutmaßliche Täter ist weiterhin auf freiem Fuß, es wird in der Gegend mit Hochdruck nach ihm gefahndet. Ein Freund O’Shae Sibleys, der Zeuge der Tat wurde, teilte auf Social Media: "Sie haben ihn direkt vor mir umgebracht. Ich sah ihn noch tanzen, dann musste ich zu ihm laufen und seine Wunde zuhalten. Blut tropfte über meine Hände und Kleidung."
Posting von Beyoncé
Der Superstar Beyoncé äußerte sich ebenfalls öffentlich und zeigte sich bestürzt über den Vorfall. Sie änderte das Titelbild ihrer Website, um ihr Beileid zu bekunden und schrieb "Rest in Power O’Shae Sibley".
Wer Erfahrungen mit Gewalt oder sexuellen Übergriffen erlebt oder in der Vergangenheit erlebt hat, kann sich kostenlos und anonym an die Frauenhelpline gegen Gewalt 0800/222-555, www.frauenhelpline.at, an die Onlineberatung für Mädchen und Frauen im HelpChat, www.haltdergewalt.at, an die Frauenhelpline für gehörlose Frauen, www.oegsbarrierefrei.at/bmf/hilfseinrichtungen/ oder an die Männerberatungsstelle unter 0720 / 70 44 00, https://www.maennerinfo.at wenden.
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