"Too Hot to Handle Germany": Onyi kritisiert "Diversity-Bonus"

Onyi von Too Hot To Handle übt Kritik an Netflix
Teilnehmerin Onyi kritisiert das Produktionsteam öffentlich, dass sie als Schwarze Frau nur ein "Diversity Bonus" gewesen sei.

Das Erfolgsformat "Too Hot to Handle" von Netflix wurde vor kurzem auch in der deutschen Version ausgestrahlt. Dabei werden attraktive Singles gemeinsam in eine Traumvilla am Strand geschickt, um Spaß zu haben – der Clou dabei ist aber, dass sich die TeilnehmerInnen nicht in romantischem Kontext berühren dürfen. Küssen, Fummeln und vor allem Sex verboten, Verlieben aber erlaubt sowie erbeten! 

Die Kandidatin Onyi Alaike kritisiert nun das Produktionsteam der Show stark, da sie als Schwarze Frau von Anfang an weniger Chancen auf Erfolg gehabt hätte. Der "Typ Frau", der teilnehmenden Männer, sei nämlich offensichtlich "blond und Weiß" gewesen. 

Teilnehmerin Onyi erklärte über TikTok, dass sie während den Dreharbeiten eine gute Zeit hatte – es wäre eine schöne Reise gewesen und es hätte sie auch nicht wirklich gestört, dass sie bei der Show keine Liebe gefunden habe. Als sie dann aber das fertige Produkt sah, wurde ihr so einiges klar und es falle ihr auch schwer, diese Dinge anzusprechen. Sie warf dem Produktions- und Casting-Team vor, sie und Teilnehmerin Samira Diasso als "Diversity Bonus" benutzt zu haben. Also, sie nur gecastet zu haben, "damit wir auf dem Gruppenbild bunt und schön durchgemixt aussehen."

Schwere Anschuldigungen, die sie über die sozialen Medien noch genauer zum Ausdruck bringt. Sie mache keinem der Jungs in der Show einen Vorwurf, schließlich sei es deren gutes Recht auf die Frauen zu stehen, die ihnen optisch zusagen. Wenn ihr Typ eben blond und hellhäutig ist, sei das ja auch okay und total fair.

Während des Casting-Prozesses sei aber jede/r TeilnehmerIn nach seinem/ihrem bevorzugten Typ Frau oder Mann gefragt worden und wie Onyi erklärt, "muss ja aufgefallen sein, dass so gut wie alle Jungs auf blond und Weiß stehen".

Wenn den ProduzentInnen Diversity wirklich wichtig gewesen wäre, dann hätten sie diese anders angehen müssen. Es reiche nämlich nicht, Schwarze Frauen und Männer zu casten, sondern es solle ihnen auch eine realistische Chance gegeben werden, auch erfolgreich in dem Format zu sein. Also hätte es auch "einen Anteil an Männern geben müssen, der auf Schwarze Frauen steht." So hätte es nämlich gewirkt, dass Schwarze Frauen nicht begehrenswert sind, was in der Realität ganz anders aussieht, wie sie berichtet.

Vor allem private Nachrichten von ZuschauerInnen, haben sie sehr traurig gestimmt. Darin hätten ihr ebenfalls Schwarze Frauen geschrieben, dass sich das Anschauen der Show, eher negativ auf ihren Selbstwert ausgewirkt habe, als dass es unterhaltsam war. Es habe so gewirkt, als ob die Männer nur an Frauen mit heller Haut interessiert gewesen seien. Aus diesem Grund habe sich Onyi nun auch dazu entschlossen, öffentlich Kritik an Netflix zu üben.

Sie meinte, dass es auch anders gehe, wie es zum Beispiel im britischen/amerikanischen Format von "Too Hot to Handle" gezeigt wurde: "Wenn UK das kann, dann kann Deutschland das auch. Peace Out! Ich hoffe, dass Deutschland aus diesem Format lernt."

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