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Besserer Sex: Haben Frauen durch Sport mehr Orgasmen?

Eine italienische Studie zeigt, dass sich Sport besonders auf das Liebesleben von Frauen positiv auswirken kann.
Selma Tahirovic Selma Tahirovic

Falls du neue Motivation brauchst, um Sport zu machen, dann könnten dir zwei Worte helfen: besserer Sex.

Haben wir dein Interesse geweckt? Ausgezeichnet, denn eine Studie der italienischen University of Florence zeigt, dass schon vier Stunden Sport pro Woche das Sexleben von Frauen verbessern können! Vor allem die Orgasmuswahrscheinlichkeit soll sich dadurch erhöhen. 

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Mehr Orgasmen durch Sport

Die ForscherInnen der Universität Florenz haben 322 Frauen zu ihrem Sexualtrieb und ihren Sportgewohnheiten befragt. Anschließend wurden Ultraschalluntersuchungen durchgeführt, um die Durchblutung der Klitoris zu messen.

  • Die Studie ergab, dass Frauen, die kaum Sport machten, ein hohes Maß an "sexueller Dysfunktion" aufwiesen. Sie wiesen eher Schwierigkeiten auf, einen Höhepunkt zu erreichen oder hatten einen geringeren Sexualtrieb.
  • Doch nicht nur Sportmuffel waren eher unbefriedigt: Probandinnen, die mehr als sechs Stunden die Woche trainierten, berichteten ebenfalls über Orgasmusschwierigkeiten und eine verringerte Libido.
  • Die WissenschafterInnen kamen zu der Erkenntnis, dass die "perfekte" Stundenanzahl an Workouts zwischen vier und sechs Stunden pro Woche liegt. Frauen, die diese Anzahl an Stunden wöchentlich trainierten, gaben an, dass sie den befriedigendsten Sex und mehr Orgasmen hatten.

Das könnte laut den Studienergebnissen daran liegen, dass Sport das Blut durch den ganzen Körper pumpt – auch zur Klitoris. Durch die bessere Durchblutung kann auch eher ein Höhepunkt erreicht werden. Regelmäßiges Training kann zudem das Glücks- und Selbstwertgefühl steigern.

Die Conclusio: Wer sich glücklich und selbstbewusst fühlt, hat auch besseren Geschlechtsverkehr. 

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Vorsicht: Zu viel Sport kann sich negativ auswirken!

Die WissenschaftlerInnen vermuteten, dass Frauen, die zu viel Sport trieben, ein schlechteres Sexualleben hatten, weil sie mit ihrem Körperbild nicht im Reinen waren. Weitere Gründe könnten auch sein, dass sie ihre Prioritäten vermehrt auf ihre sportliche Leistung fokussiert haben und dadurch meist auch zu müde für ein intensives Liebesleben waren. Besonders wenn sie beispielsweise für einen Marathon oder Wettkämpfe trainierten. 

Die ExpertInnen betonten jedoch, dass es sich bei ihrer Untersuchung um eine "kleine" Studie handelt und ein Zusammenhang zwischen einem verbesserten Sexleben und einer gewissen Stundenanzahl an Sport nicht tatsächlich nachgewiesen werden konnte.

Vielleicht ist es daher auch umgekehrt möglich, dass Frauen, die ein erfüllteres Sexleben haben, eher bereit sind, regelmäßig zu trainieren. Bevor man also definitiv sagen kann, dass eine bestimmte Anzahl an Trainingsstunden einen überwältigenden Orgasmus garantiert, sind noch weitere Untersuchungen erforderlich.

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Bei Problemen ab zum/zur ÄrztIn!

Falls du unter einem sehr niedrigen Sexualtrieb leidest oder anhaltende Probleme beim Geschlechtsverkehr hast, dann solltest du unbedingt mit deinem/deiner ÄrztIn darüber sprechen!

Und vergiss nicht: Sex soll für alle Spaß machen und immer mit Konsens passieren! Sich zum Liebesspiel zu zwingen – besonders in stressigen Phasen – hat keinen Sinn. Setz dich selbst und deine/n PartnerIn nicht zu sehr unter Druck. Immerhin geht es beim Geschlechtsverkehr nicht nur um Orgasmen, sondern auch darum, seinen Lieblingsmenschen so nahe wie möglich zu sein.