Mehr Tinder-Matches? Dieses Statussymbol kann laut Studie helfen
Bescheidenheit ist eine Tugend, heißt es so schön. Doch dieses Motto sollte man einer neuen Studie zufolge offenbar nicht beherzigen, wenn man besonders viele Matches abkassieren möchte.
Wer kennt sie nicht, die legendären Fisch-Fotos auf Tinder: Männer halten stolz gewaltige Karpfen-Kaliber in die Kamera, die sie mit eigenen Händen gefangen haben. Extrem beeindruckend! Doch ein bestimmtes Statussymbol soll besonders rasch zum Dating-Erfolg führen: ein teures Auto.
Waren die Befragten bei der Umfrage nicht ganz ehrlich?
Die Ergebnisse einer Studie von "LeasingMarkt.de" sprechen für sich. Demnach sorgen Fotos, auf denen sich Singles mit protzigen Pkws zeigen, für bis zu 40 Prozent mehr Matches auf der Dating-App Tinder.
Zunächst wurden 1.000 Teilnehmer:innen im Alter zwischen 16 und 55 Jahren befragt, ob sie Fahrzeughalter:innen mit teuren, auffälligen Autos attraktiver finden als Besitzer:innen von günstigeren Pkws. Laut der Theorie lassen sich die wenigsten Befragten von protzigen Autos beeindrucken: Nur 12 Prozent der Männer und 15 Prozent der Frauen würden Fahrer:innen von luxuriösen Autos besonders attraktiv finden.
➞ Die Mehrheit (85 Prozent) ist sich laut der Umfrage einig: Ein teures Fahrzeug hat keine Auswirkung auf die Attraktivität des potenziellen Dates. Entspricht das aber der Wahrheit?
BMW gegen Smart
Auf die Umfrage folgte ein soziales Experiment, das deutlich machte: In der Praxis sieht das ganz anders aus! In der Studie wurden Dating-Profile auf Tinder mit teuren und mit günstigeren Autos gegeneinander laufen gelassen. Die Testperson war dieselbe, auch das Dating-Profil war nahezu identisch, bis auf diesen kleinen Unterschied: Einmal saß der Mann beziehungsweise die Frau in einem BMW 6er Cabrio und einmal in einem über zwölf Jahre alten Smart 450. Das Auto setzten sie auf dem Profil in Szene.
Studie zeigt: Teure Autos bringen wesentlich mehr Matches
Anschließend wurden von den zwei Testpersonen eine Woche lang insgesamt jeweils 1.000 Männer und Frauen nach rechts gewischt, also positiv bewertet.
Testperson Kevin hatte mit dem teuren BWW knapp 40 Prozent mehr Matches im Vergleich zum Profil mit dem günstigeren Auto. Auch die Anzahl an Direktnachrichten unterschied sich fast um 20 Prozent. Bei der weiblichen Testperson, Nika, zeigten sich ähnliche Ergebnisse: Nika erhielt mit ihrem Profil, auf dem sie sich mit dem BMW Cabrio in Szene gesetzt hat, ebenfalls deutlich mehr Matches als Testperson Nika mit dem Smart.
Ein Luxusschlitten kann also durchaus ein Attraktivitäts-Booster sein. Sozialpsychologin Dr. Johanna Degen erklärt: "Viele sind der Meinung, beim Dating ist es vorteilhaft, seinen gesellschaftlichen Status durch Kleidung, Schmuck oder eben auch das Auto zu präsentieren. [...] Tendenziell entwickelt sich Europa in eine ähnliche Richtung wie die USA oder Asien. Seinen ökonomischen Erfolg zu zeigen, wird immer mehr akzeptiert und für Frauen ist der Status auch seit jeher wichtig. Das macht auch evolutionär Sinn."
Die Expertin appelliert jedoch auch: "Trotzdem ist es weiterhin wichtig, dass der Mann sozial motiviert, zugänglich und warmherzig ist und sich nicht zu sehr auf sich selbst und seine Erfolge fokussiert."
Statussymbole stehen für Wohlstand, Macht, sie demonstrieren finanzielle Sicherheit und Exklusivität. Dass Luxusgegenstände eine gewisse Wirkung und Anziehung auf viele haben, lässt sie nicht abstreiten. Diese kann jedoch ganz unterschiedlich ausfallen, wie Psychotherapeut Dr. Wolfgang Krüger gegenüber "LeasingMarkt.de" erläutert: "Der Gebrauch und die Wertschätzung von Statussymbolen hängt immer auch damit zusammen, welche Wertvorstellungen wir haben, was unsere Familiengeschichte ist, und welchen Lebensstil wir führen."
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