Influencerin auf Bali wegen Blasphemie zu zwei Jahren Haft verurteilt

Eine Influencerin wurde wegen Blasphemie zu zwei Jahren Haft verurteilt, sie aß ein Stück Schweinefleisch und sagte dabei "Bismillah."
Lina Lutfiawati sagte in einem Video "Bismillah" bevor sie Schweinefleisch aß. Das hat nun strafrechtliche Folgen.

Wenn ich auf Instagram oder TikTok Videos poste, darf ich darin eigentlich alles sagen, was weder Person noch Institution direkt beleidigt. So läuft es in puncto Meinungsfreiheit in Österreich ab. Jedoch genießen nicht alle Länder dieses Level von freier Äußerung – vor allem wenn es um Religionen geht. Das zeigt auch ein aktueller Fall aus Indonesien.

Wegen Schweinefleisch ins Gefängnis?

Lina Lutfiawati ist eine indonesische Influencerin, der nun eine zweijährige Haftstrafe sowie eine Geldstrafe von fast 15.000 Euro drohen. Ihr Verbrechen? Sie hatte in einem ihrer Videos die islamische Phrase "Bismillah" gesagt, bevor sie ein Stück Schweinefleisch gegessen hatte. Im mehrheitlich muslimischen Land Indonesien fällt das jedoch unter den Tatbestand der Blasphemie, denn "Bismillah" heißt so viel wie "in Gottes Namen". Zudem gilt Schweinefleisch im Islam und Judentum als "unrein" und dessen Genuss ist deswegen streng untersagt.

Konkret wird der Influencerin die "Verbreitung von Informationen, die darauf abzielen, zum Hass gegen religiöse Einzelpersonen und bestimmte Gruppen aufzustacheln" vorgeworfen. Dazu wurde sie bereits von einem Gericht als schuldig befunden und zu einer zweijährigen Haftstrafe sowie zur Strafzahlung verurteilt. Sollte sie die Zahlung nicht erbringen, kann ihre Strafe um drei weitere Monate verlängert werden. Bevor sie die Schweineschwarte mit Reis probiert, sagt sie in dem Video, dass sie schon zweimal Schweinefleisch gegessen hat und neugierig ist, die Schweineschwarte zu probieren, nachdem sie in TikTok-Videos davon gehört hatte.

Während man die Härte, Begründung oder auch Sinnhaftigkeit der Strafe infrage stellen sollte, gibt es eben Menschen und ganze Länder, denen Religion viel mehr bedeutet als uns beispielsweise. Auch das sollte man achten und respektieren. Vor allem die Intention hinter dem Video wird in vielen aufgebrachten Kommentaren hinterfragt, da Mukherjee bekennende Muslima ist und sie offensichtlich andere Optionen zum Essen hat.

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