800€ via PayPal? Fieser Sugar-Daddy-Betrug auf Instagram!

Instagram-Startseite auf einem Smartphone-Screen
Immer mehr junge Menschen geraten ins Visier von Cyberkriminellen, die versprechen, regelmäßig hohe Summen zu zahlen.

"Hey princess 💕, looking for a sugardaddy? I'm willing to pay 800€. Daddy want to make you proud! 😘💶" 

So oder so ähnlich lauten Anfragen, die seit einiger Zeit die Instagram-Postfächer junger Frauen und Männer fluten. Die vermeintlichen Sugar-Daddys versprechen wöchentliche oder monatliche Zahlungen und wollen dafür lediglich chatten oder manchmal auch gar keine Gegenleistung, außer ein "ehrliches und loyales Sugar-Baby", das sie verwöhnen können. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Ist es auch! 

Junge Frauen im Fokus der Betrüger:innen

Zwar sind derartige "Love-Scams", bei denen Cyberkriminelle sich das Vertrauen und infolgedessen auch das Geld ihrer Opfer erschleichen, ein alter Hut, neu ist jedoch, dass immer jüngere Personen ins Visier der Betrüger:innen geraten. Und Social Media macht den Lügner:innen den Zutritt in die Welt des Betrugs einfacher denn je. Vorgefertigte Nachrichten werden an zahlreiche Profile verschickt, in der Hoffnung, dass genug Fische anbeißen und auf das verlockende Angebot hereinfallen. In den Feeds der Sugar-Daddy-Accounts sieht man häufig Screenshots von bisherigen Transaktionen, um den Betrug so glaubwürdig wie nur möglich zu gestalten.

Verlockende Geldspende

Jene Sugar-Daddys bieten ihren Auserwählten ein regelmäßiges "Taschengeld" in Höhe von beispielsweise 800 bis 7.000 Euro an. Nach der stets ähnlich klingenden ersten Kontaktaufnahme und einem kurzen Austausch geht es relativ schnell ans Eingemachte. Häufig folgt die Frage, in welchem Land man sich befindet. Auf Gegenfrage antworten die Betrüger:innen, sie würden sich in den USA oder England befinden. Besteht Konsens über den regelmäßigen Empfang des Geldes, ist das zunächst noch kein kriminelles Vorgehen. Kurz darauf wird man auch schon gefragt, ob man den Betrag via PayPal, Cash App, Venmo oder mittels Banküberweisung via IBAN erhalten möchte.

Dann folgt in der Regel eines der beiden Szenarios: 

  • Szenario 1: Noch bevor der Geldtransfer stattfindet, fordern die Sugar-Daddys ihr Opfer auf, vorab einen geringen Geldbetrag als Vertrauensvorschuss an sie zu überweisen. Das kann zwischen zehn und 50 Euro sein. Außerdem geben die Betrüger:innen vor, sich somit sicher sein zu können, dass das Konto des:der Empfänger:in "echt" ist. Der versprochene Geldbetrag des Sugar-Daddys fällt dann aber aus und sämtliche Verbindungen werden gekappt. Fallen nur zehn Personen pro Tag auf diese Masche herein, hat der:die Betrüger:in bereits mehrere hundert Euro ergaunert. Anschließend wird man blockiert, das Profil lässt sich nicht mehr aufrufen und man bekommt sein Geld nicht mehr zurück.
  • Szenario 2: Das Geld landet zunächst tatsächlich auf deinem Konto. Wie einem Bericht des "Frankfurter Magazin" zu entnehmen ist, bittet dich der Sugar-Daddy aber nun um eine kleine Gefälligkeit in Form eines Gutscheins oder Geschenkkarten für iTunes. Nachdem man eine großzügige Geldspende von dieser Person erhalten hat, erklären sich viele zu diesem Schritt bereit und kaufen die Gutscheine. Sobald diese verschickt wurden, sind sämtliche Spuren des Sugar-Daddys verschwunden. Auch die gesamte Geldspende ist wieder weg. Laut "Frankfurter Magazin" handelte sich dabei "um ein dubioses Kreditkartenunternehmen, das alle Hinweise für den Geldtransfer vernichtet und das Geld zurückgezogen hat."

Am Ende kommt das Gleiche heraus: Die Opfer der Betrugsmasche haben einen finanziellen Verlust erlitten. 

In der "Puls Reportage" des Bayerischen Rundfunks konnten einige der Betrüger:innen geortet werden. Statt in den USA oder England liegt ihr tatsächlicher Standort in afrikanischen Staaten wie Nigeria, Kenia oder Ghana.

Anfragen ignorieren und Profil melden

Einer der Betrüger gibt dem Bayerischen Rundfunk zu verstehen, dass er kein Mitleid mit den Opfern habe, da die meisten genug Geld haben und sich von dem Verlust kleiner Geldsummen schnell erholen würden. Jener Sugar-Daddy gibt auch zu, dass im deutschsprachigen Raum wesentlich weniger Personen auf den Scam hereinfallen in den USA hingegen sei die Betrugsmasche viel erfolgreicher. 

Am besten solche finanziell verführerischen Anfragen also gar nicht beantworten, das Profil melden und das Konto blockieren, sollte die Person dich weiterhin mit Anfragen belästigen. 

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