Macht Geld sparen unglücklich? Das sagt eine neue Studie

Person hält Dollarscheine in den Händen.
Jede:r ist doch glücklicher, wenn er:sie Geld auf die Seite legt, oder? Das stimmt nicht so ganz, wie eine neue Studie zeigt.

Hand aufs Herz: Legst du dir monatlich Geld auf die Seite, um deine Finanzen abzusichern? Sparen ist auf jeden Fall wichtig, doch besteht die Möglichkeit, dass es uns unglücklich macht? Das besagt zumindest eine neue US-amerikanische One-Poll-Studie unter 2.000 Personen. Demnach würden Menschen, die gerne einkaufen und Geld ausgeben wesentlich glücklicher sein.

Shopper:innen sind glücklicher 

56 Prozent der Befragten bezeichneten sich als "Einkäufer:innen", während sich 34 Prozent eher als Sparer:innen identifizierten, die erst dann einkaufen, wenn das Gewünschte im Angebot ist oder zu einer Notwendigkeit wird. Zehn Prozent der Befragten gaben jedoch an, keine der beiden Arten von Konsum-Typen zu sein. Laut der Umfrage würden Menschen, die gerne einkaufen gehen, in einer bestimmten Woche mehr Geld für nicht lebensnotwendige Dinge ausgeben (621 US-Dollar, also 567,79 Euro). Laut den Ergebnissen sei das fast das Doppelte dessen, was Sparer:innen ausgeben würden – 348 US-Dollar (318,18 Euro).

  • Zudem fanden die Expert:innen heraus, dass Proband:innen, die gerne sparen, weniger Geld von ihrem Einkommen für nicht lebensnotwendige Anschaffungen beiseitelegen (18 Prozent zu 22 Prozent).
  • Jedoch wären die Befragten, die gerne shoppen gehen, glücklicher in ihren Beziehungen, ihrem Arbeitsleben und ihrem Privatleben. 
  • Auch mit ihren Finanzen waren Einkäufer:innen wesentlich zufriedener als Proband:innen, die regelmäßig Geld sparen. 

Wenn es jedoch um den gewissenhaften Umgang mit Geld geht, schnitten die Teilnehmer:innen, die viel Geld zur Seite legen, besser ab. Sie würden nur 29 Prozent ihres jährlichen Gesamteinkommens für verschiedene Anschaffungen verwenden. Bei den Shopper:innen wurden 38 Prozent in Anspruch genommen. 

Wer nun glaubt, dass Menschen, die gerne Geld ausgeben, nicht über die Auswirkungen von großen Anschaffungen nachdenken, irrt sich. 59 Prozent der Befragten würden demnach "oft" und "immer" über die finanziellen Folgen von teuren Einkäufen nachdenken.

Wofür geben wir am meisten Geld aus? 

Laut den Expert:innen dachten die Proband:innen vor allem bei folgenden Anschaffungen besonders viel nach: 

  • Unterhaltungselektronik (59 Prozent)
  • Urlaubsreisen (40 Prozent)

Für 32 Prozent der Geld ausgebenden Proband:innen werden vor allem häufig die Anschaffung von Fitness- oder Freizeitgeräten bedacht. Bei Teilnehmer:innen, die gerne sparen, betraf dies mit 34 Prozent vor allem Haushaltsgeräte. Sehr teure Ausgaben waren für die Befragten vor allem Dinge, die mehr als 1.762 US-Dollar (1611,02 Euro) kosteten. Die Proband:innen recherchierten vor dem Kauf meist bis zu zwölf Stunden im Voraus, ob sie die finanzielle Ausgabe in Anspruch nehmen sollten. Durchschnittlich werden solche Käufe auch um bis zu 17 Tage verschoben, um abzuwarten, ob das Produkt im Angebot sein wird.

"In gewisser Weise macht es Sinn, dass die Menschen sich glücklicher fühlen, wenn sie mehr ausgeben", sagte Christine Roberts, EVP und Präsidentin des Unternehms Citizens Pays, das die Studie in Auftrag gegeben hat. "Aber mehr auszugeben ist nicht unbedingt dasselbe wie verantwortungsvoll auszugeben. Was wirklich wichtig ist, ist das Maß an Überlegung, das die Menschen an den Tag legen und die Auswirkungen, die ihre Einkäufe auf ihre finanzielle Existenz haben."

Die Ergebnisse zeigen auch einige Gemeinsamkeiten unter allen Käufer:innen:

  • Mehr als ein Drittel (37 Prozent) gab an, dass sie ihr Budget wöchentlich planen, neun Prozent tun dies sogar täglich. Zwei von drei dieser Sparfüchse geben an, dass sie ihre Ausgabenpläne "streng" einhalten.
  • Viele der Befragten nannten ähnliche persönliche finanzielle Ziele, darunter den Aufbau einer Altersvorsorge (53 Prozent), die Anlage eines Notfallfonds (52 Prozent), den Aufbau eines Anlageportfolios (47 Prozent) und die Finanzierung eines Eigenheims (41 Prozent).
  • Drei von vier Befragten geben außerdem an, dass es ihnen leicht fiel, zwischen den Dingen, die sie "wollen" und den Dingen, die sie "brauchen", zu unterscheiden. 78 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass es befriedigend ist, wenn die Anschaffungen als beides betrachtet werden können.
  • Vier von zehn Befragten gaben außerdem an, dass sie ihr Weihnachtsbudget für dieses Jahr bereits geplant haben und durchschnittlich 1.792 US-Dollar (1.638,45 Euro) für Geschenke beiseitelegen. Unter denjenigen, die für die Feiertage vorausplanen, haben die Ausgabewilligen bereits den Kauf von 13 Artikeln vor, während es bei den Sparer:innen nur neun Artikel sind.
  • Fast vier von zehn Proband:innen (39 Prozent) planen, für ihre diesjährigen Weihnachtseinkäufe Ratenzahlungen zu nutzen. Allerdings geben 43 Prozent an, dass sie diese Dienste während der Weihnachtszeit nicht häufiger nutzen als im Rest des Jahres.

Kommentare