Anna Delvey & Co.: 6 HochstaplerInnen, die für Skandale gesorgt haben

Anna Sorokin (31) will unbedingt in New York bleiben
Hochstapelei als Faszination: Diese BetrügerInnen sind in die Geschichte eingegangen.

2022 ist jetzt schon das Jahr des Scams: Dank "Der Tinder-Schwindler" und "Inventing Anna" erreicht unsere Faszination für Betrügerei dieser Tage einen neuen Höhepunkt. Selten haben uns die wahren Geschichten von HochstaplerInnen aus aller Welt so begeistert wie in diesem Jahr.

Für all diejenigen, die immer nicht genug von Simon Leviev und Co. kriegen, listen wir an dieser Stelle die berühmtesten HochstaplerInnen auf, deren Geschichten in den letzten Jahrzehnten für Wirbel gesorgt haben.

1. Anna Delvey

Sie ist die Hochstaplerin der Stunde: Anna Sorokin konnte unter dem Pseudonym Anna Delvey die New Yorker Elite davon überzeugen, eine wohlhabende Erbin aus Deutschland zu sein. Insgesamt konnte sie der High Society rund 275.000 US-Dollar abknöpfen, bevor sie festgenommen und zu zwölf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt wurde.

Nach vier Jahren in Haft wurde Anna Delvey wegen guter Führung entlassen, kurze Zeit später wurde sie allerdings von der Einwanderungsbehörde ICE in Gewahrsam genommen, weil sie ihr Visum überschritten hatte. Aktuell soll ein Termin für ihre Abschiebung nach Deutschland verhandelt werden.

2. Simon Leviev

Er ist neben Anna Delvey der zweite große Con-Artist, der dieses Jahr durch Netflix in den Fokus der Öffentlichkeit rückte. Simon Leviev, geboren als Shimon Hayut, zog mehrere europäische Frauen über den Tisch, nachdem er sich als wohlhabender Sohn eines Milliardärs ausgab und ihnen eine Beziehung vorgaukelte. Seine Opfer lernte er auf der Dating-App Tinder kennen – heute ist Leviev weltweit als Tinder-Schwindler bekannt.

Im Dezember 2019 wurde Simon Leviev zu 15 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Nach fünf Monaten wurde er wegen guter Führung wieder entlassen. Heute lebt er als freier Mann in Israel.

3. Frank Abagnale Jr.

Nicht zuletzt dank der Verfilmung mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle ist der Fall von Frank Abagnale Jr. wohl eines der berühmtesten Beispiele für Hochstapelei. Zu Geld kam er Ende der 60er Jahre vor allem durch Scheckbetrügerei – um dafür glaubwürdig rüberzukommen, gab er sich als Pilot der Fluglinie Pan Am aus und ließ sich von Flughafen zu Flughafen chauffieren. 

Auch bei seinem Alter hatte Frank Abagnale geschwindelt: Zu Beginn seiner Karriere als Fake-Pilot war er gerade mal 17 Jahre alt. 1969 wurde Abagnale in Frankreich verhaftet. Der Film "Catch Me If You Can" erzählt seine Lebensgeschichte.

4. Gert Postel

Einer der bekanntesten deutschen Hochstapler ist zweifelsohne Gert Postel. Der Identitätsschwindler gab sich während der 80er und 90er Jahre in Deutschland mehrmals mithilfe von gefälschten Urkunden erfolgreich als Arzt aus – unter anderem bekleidete Gert Postel eine leitende Position in einem Rehabilitationszentrum, arbeitete als Amtsarzt und hatte mehrere Anstellungen als Psychiater.

Angebliche Beziehungen zu Staatsanwältinnen und Richterinnen sollen Postel mehrmals davor bewahrt haben, aufzufliegen. 1999 wurde er zu vier Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

5. Kari Ferrell

Vor Anna Delvey gab es Kari Ferrell: Die US-Amerikanerin wurde 2009 als "Hipster Grifter" bekannt, ihre Opfer stammten hauptsächlich aus der Hipster-Szene von Brooklyn. Ferrell betrog mehrere Männer und deren Freundeskreise um Tausende Dollar, indem sie behauptete, sie leide an unheilbarem Krebs und ihre Bankkonten seien eingefroren.

Als Ferrell später einen Job beim Magazin "Vice" bekam, soll sie in Clubs VIP-Plätze und Champagnerflaschen im Namen des Unternehmens bestellt haben. 2009 wurde sie zu neun Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.

6. Jordan Belfort

Der zweite weltberühmte Hochstapler, der später von Leonardo DiCaprio verkörpert wurde: Jordan Belfort machte sich ab Ende der 80er Jahre einen Namen als Aktienhändler in New York. Sein Spezialgebiet: Wertpapierbetrügerei und Geldwäsche – bekannt wurde Belfort allerdings auch für seinen exzessiven Lebensstil und seinen Drogenkonsum.

2013 wurde Jordan Belforts Autobiografie von Martin Scorsese verfilmt: "The Wolf of Wall Street" wurde später für fünf Oscars nominiert.

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