Medizinerin spricht über mögliche Impf-Reaktionen nach der Corona-Impfung

Medizinerin spricht über mögliche Impf-Reaktionen nach der Corona-Impfung
Wir haben eine Ärztin gefragt, ob und mit welchen Impf-Reaktionen man bei einer Corona-Impfung rechnen kann.

Die Sorge um mögliche Nebenwirkungen nach der Corona-Impfung ist bei vielen groß. Manche zögern deshalb ihren Impf-Termin hinaus. Die Datenlage ist aber inzwischen riesig, so Dr. Eva Höltl, Arbeitsmedizinerin und eine von fünf Sprecherinnen und Sprechern der Initiative "Österreich impft". 

Wichtig sei auch zu betonen, dass "Impf-Reaktionen etwas anderes als Nebenwirkungen sind", so die Ärztin. "Mögliche Impf-Reaktionen sind etwa Kopfweh, Müdigkeit, Schmerzen im Oberarm, leichtes Fieber und Übelkeit. Ein Zeichen, dass der Körper arbeitet und Antikörper bildet",  erklärt Dr. Höltl.

Sorgen muss man sich aber keine machen. Diese Beschwerden können bis zu 72 Stunden nach der Impfung auftreten: "Impf-Reaktionen sind erwartbar und beschrieben, hören aber nach einigen Tagen auf, als hätte man nie eine Impfung bekommen", so die Medizinerin.

"Die Impf-Reaktionen beim Coronavirus sind deshalb etwas stärker als bei Impfungen, die wir bisher kennen, weil auch die Immunantwort sehr stark ist."

Impf-Reaktionen treten nach der zweiten Teilimpfung bei mRNA-Impfungen stärker auf, bei Vektorimpfstoffen nach der ersten Teilimpfung. Die Vakzine von BioNTech/Pfizer und Moderna gehören zu den mRNA-Impfstoffen, Astra-Zeneca und Johnson&Johnson zu den Vektorimpfstoffen.

Medizinerin spricht über mögliche Impf-Reaktionen nach der Corona-Impfung

Impfstoff baut sich nach wenigen Tagen im Körper ab

Sowohl Vektorimpfstoffe als auch mRNA-Impfstoffe würden rasch abgebaut werden: "Bei jeder Impfung baut sich der Impfstoff nach wenigen Tagen vollständig ab. Nach ein bis zwei Wochen ist er also weg. Was übrig bleibt, sind Antikörper, die der Körper selbst produziert."

"Der Impfstoff hält sich lokal – im Oberarmmuskel – nur kurz. Auch deshalb muss bei den meisten Impfstoffen ein zweites Mal geimpft werden, um die Immunantwort noch einmal zu verbessern und zu stabilisieren", betont Dr. Höltl.

Das sei auch keine außergewöhnliche Situation, so die Medizinerin: "Dass der Körper Antikörper gegen Krankheitserreger wie Viren produziert, ist etwas, was er immer und ein ganzes Leben lang tut."

Schädlich ist dieser Vorgang für den Körper nicht: "Antikörper zu produzieren ist ein normaler Vorgang in unserem Körper, sonst würden wir mit vielen – auch banalen  Infekten nicht fertig werden."

Die Datenlage zu Wirksamkeit und Sicherheit der Covid-Impfung sei außerdem inzwischen enorm:

"Mittlerweile sind über 1 Milliarde Menschen gegen Corona geimpft worden, es gibt unzählige Studien, fantastisches Datenmaterial – wir haben kaum Impfungen, die so genau und umfassend bei so vielen Menschen beobachtet wurden", betont Dr. Höltl.

Wenn ihr mehr Fragen zur Corona-Impfung habt, könnt ihr sie unter der Infoline unter 0800 555 621 stellen – täglich von 0 bis 24 Uhr.

Noch mehr Hotlines und Infos findet ihr hier.

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