Die wichtigsten Fragen zur Corona-Impfung in der Übersicht

Die wichtigsten Fragen zur Corona-Impfung in der Übersicht
Wir beantworten euch die häufigsten Fragen zu Impfstoffen, Anmeldungen und Nebenwirkungen der Corona-Vakzine.

Ab welchem Alter kann man sich gegen Corona impfen lassen? 

Prinzipiell kann man sich ab 16 Jahren gegen Corona immunisieren lassen. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer kann für PatientInnen ab dem 16. Lebensjahr verwendet werden. Die Vakzine von Moderna ist aber erst ab 18 Jahren gedacht. Erst vor Kurzem hat das Unternehmen begonnen, seinen Impfstoff auch bei zwölf- bis 17-jährigen PatientInnen zu testen. Ein Corona-Impfstoff für Kinder ist laut dem Robert Koch-Institut (RKI) nicht geplant.

Was ist eine mRNA-Impfung?

Die Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer sind RNMA-Vakzine. Die Buchstaben "RNA" stehen für ribonucleic acid (Ribonukleinsäure), "M" steht für messenger. Mit dem mRNA erhalten die Impfstoffe eine "Bauanleitung", die den Bestandteil des Corona-Erregers aufschlüsselt. Auf dieser Grundlage können die Körperzellen das Virusprotein herstellen und der Körper entwickelt daraufhin eine Immunantwort. Das mRNA wird dabei nicht in das Erbgut des Menschen eingebaut – zuvor wurde noch nie eine mRNA-Impfung für den Menschen zugelassen. Mehr dazu liest du in unserem Artikel.

Wird es eine Impfpflicht in Österreich geben? 

Nein. Wie die österreichische Regierung schon mehrmals erwähnt hat, wird es keine Corona-Impfpflicht geben. Es steht den BürgerInnen also frei, ob sie sich impfen lassen möchten oder nicht. Da zu Beginn nicht genug Impfstoffe zur Verfügung standen, wurden zuerst RisikopatientInnen immunisiert. Laut dem österreichischen Sozialministerium geht man davon aus, dass "ab dem 2. Quartal ausreichend Impfstoffe zur Verfügung stehen, damit alle geimpft werden können, die sich impfen lassen möchten."

Der Wiener Medizinethiker und Theologe Matthias Beck erklärte gegenüber der katholischen Presseagentur Österreich "kathpress", dass eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen wie PädagogInnen, ÄrztInnen oder KrankenpflegerInnen schon möglich sei: "Menschen mit direktem Kontakt zu anderen Menschen sind dem Corona-Virus stärker ausgesetzt und besitzen ein höheres Ansteckungsrisiko als Menschen, die vor dem Computer sitzen."

Welche Nebenwirkungen gibt es?

Laut dem österreichischen Sozialministerium muss man zwischen Impfreaktionen und Nebenwirkungen unterscheiden. Eine Impfreaktion ist nicht gefährlich, kann aber unangenehm sein. Diese äußert sich meist durch eine Schwellung oder Rötung an der Einstichstelle. Auch Kopfschmerzen, Müdigkeit oder leichtes Fieber sind ebenfalls mögliche Impfreaktionen.

Bei RNA-Impfstoffen sind meist solche Impfreaktionen zu erwarten, da der Impfstoff das Abwehrsystem im Körper aktiviert. Durch die starke Immunantwort werden Botenstoffe im Körper produziert – einige können zu Begleiterscheinungen führen. Diese Reaktionen auf den Impfstoff klingen meist in ein paar Tagen wieder ab. 

    In Zulassungsstudien werden Nebenwirkungen erfasst, die durch den Impfstoff auftreten können. Dabei wird ein Impfstoff an mindestens 10.000 Personen getestet. Dabei können sehr seltene Nebenwirkungen (1 Fall auf 10.000 Geimpfte) meist erst nach der Zulassung erfasst werden. Deswegen wird auch nach der Marktzulassung weiterhin das NutzerInnen-Risiko untersucht. 

    • Bei dem Impfstoff von Biontech/Pfizer beteiligten sich knapp 44.000 TeilnehmerInnen bei der Zulassungsstudie, bei Moderna waren es rund 30.000. Die beiden Studien wurden im "New England Journal of Medicine" veröffentlicht. 
    • Die ProbandInnen gaben an, dass sie vor allem Schmerzen an der Einstichstelle hatten und unter Müdigkeit, Kopf- und Muskelschmerzen litten. Bei manchen TeilnehmerInnen traten auch Fieber und Schüttelfrost auf. 
    • Im Durchschnitt waren die Nebenwirkungen schwach bis mäßig und klangen nach kurzer Zeit wieder ab. Die Begleiterscheinungen traten vor allem nach der zweiten Impfdosis auf. Im Vergleich zu den Grippe-Impfstoffen gab es hier weniger Nebenwirkungen. 
    • Im Allgemeinen waren die Nebenwirkungen schwach bis mäßig und klangen nach kurzer Zeit ab. Bei beiden Impfstoffen traten die Begleiterscheinungen öfter bei der zweiten Impfdosis auf. Im Vergleich zu Grippe-Impfstoffen gab es häufigere Nebenwirkungen.

    Wer soll nicht geimpft werden?

    Menschen, die auf einen der Inhaltsstoffe in den Impfstoffen oder nach einer vorherigen Dosis schwere allergische Reaktionen gezeigt haben, dürfen nicht (erneut) geimpft werden. Schwangere, Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sind ebenfalls ausgenommen.

    Gut zu wissen: Auch Personen, die corona-positiv getestet wurden, dürfen nicht zur Impfung erscheinen. Sie müssen zuerst ihre (mindestens) zehntägige Quarantäne beenden und vorweisen, dass sie negativ sind. 

    Wie kann ich mich zur Corona-Impfung vormerken?

    Unter "impfservice.wien" kommen WienerInnen direkt zur Corona-Impfstoff-Vormerkung. Das ist vor allem für UserInnen gedacht, die sich noch nicht beim Impfservice registriert haben. Anschließend füllt man ein Formular mit seinen persönlichen Daten aus und bekommt eine E-Mail, dass man für die gewählte Gruppe vorgemerkt wurde.

    UserInnen, die schon ein Profil beim Wiener Impfservice haben, müssen sich nur einloggen und direkt auf ihr Profil klicken. Dort öffnet sich automatisch ein Fenster, welches die direkte Voranmeldung für die Corona-Impfung ermöglicht. Eine Bestätigung per Mail wird nicht verschickt, da die Voranmeldung im Profil angezeigt wird. 

    Mehr Informationen dazu liest du in unserem Artikel. 

    Hier können sich die BürgerInnen aus den restlichen Bundesländern registrieren:

    Laut "Der Standard" wird eine Voranmeldung zur Impfung im Burgenland erst ab 22. Jänner auf der Website des Landes möglich sein. In der Steiermark wurde noch kein Portal für eine Voranmeldung eingerichtet. 

    Wie gut wirken die Impfstoffe?

    Laut dem RKI hat der COVID-19-Impfstoff von Moderna eine hohe Wirksamkeit von bis zu 95 Prozent. Damit der Impfstoff tatsächlich wirkt, muss er zweimal verabreicht werden. Laut Studien ist bei geimpften PateintInnen das Risiko, an Corona zu erkranken, um 95 bis 94 Prozent geringer als bei ungeimpften Menschen. Wie lange der Impfschutz anhält, ist nicht bekannt. 

    • Wie eine Studie aus Israel zeigt, hat auch der Impfstoff von Biontech/Pfizer eine gute Wirkung. Der israelische Gesundheitsdienstleister "Clalit" verglich den Anteil der positiven Corona-Tests unter 200.000 geimpften Israelis über dem 60. Lebensjahr mit den positiven Ergebnissen von 200.000 ungeimpften BewohnerInnen.
    • Die Studienergebnisse zeigen, dass die Infektionsrate nach nur zwei Wochen unter dem Geimpften – im Vergleich zu den Ungeimpften – um 33 Prozent sank.
    • Das Beste daran: Diese Ergebnisse zeigen die Wirkung nach der ersten Dosis. Es besteht also die Chance, dass die zweite Impfdosis die Infektionsrate erneut senkt. 

    Wie "ntv" berichtet, zeigt eine weitere Studie, dass der Impfstoff auch bei der neuen Corona-Mutation B.1.1.7 wirkt. Zu dem ForscherInnen-Team der aktuellen Untersuchung zählen auch die MitbegründerInnen von Biontech, Ugur Sahin und Özlem Türeci. Die Studie wurde jedoch noch nicht begutachtet, das Peer-Review-Verfahren steht also noch aus. 

    ForscherInnen der Ohio State University entdeckten auch, dass Depressionen, Einsamkeit und Stress die Wirksamkeit von Impfstoffen beeinflussten könnten.

    • Die Studienergebnisse zeigen, dass Umweltfaktoren, die persönliche Genetik und körperliche sowie emotionale Belastungen dazu beitragen können, die Immunantwort des Körpers zu schwächen.
    • Dies verlangsamt die Geschwindigkeit, mit der ein Impfstoff bei einem Patienten wirkt. 
    • Um die Auswirkungen einer schlechten psychischen Gesundheit auf Impfstoffe zu reduzieren, sollte man laut den WissenschafterInnen vor allem vor der Impfung regelmäßig Sport machen und viel schlafen. 

    Hier kannst du dich über die Corona-Impfung informieren 

    Kommentare