10 Verhaltensweisen, die dich unsympathisch machen
Klar, Sympathie ist immer ... nun ja, Sympathiesache. Ob wir einen Menschen mögen oder nicht, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, die man selbst nicht immer beeinflussen kann. Und manchmal, das hat die Wissenschaft bereits bewiesen, ist Zuneigung tatsächlich eine Frage des Sich-Riechens-Könnens.
Zudem, das haben wir hoffentlich bereits von Klein auf gelernt, ist es für die Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins das Um und Auf, nicht zwanghaft von allen Menschen gemocht werden zu wollen. Erstens, weil das gar nicht geht. Und zweitens, weil man das eigene Wohlbefinden dann von anderen abhängig macht und man somit selbst zum Beifahrer des eigenen Lebens wird.
Trotzdem sind wir Menschen Rudeltiere und genießen es, mit sympathischen Menschen die Zeit zu verbringen. Sozialer Kontakt tut der Seele und nicht zuletzt dem Gehirn gut. Wir Menschen brauchen einander, ob wir es immer wollen oder nicht.
Deshalb ist es umso wichtiger, regelmäßig – quasi wie eine Gesundheits-Untersuchung oder ein Pickerl-Termin fürs Auto – das eigene Verhalten zu reflektieren und zu analysieren, ob man Verhaltensweisen entwickelt hat, die einen bei anderen vielleicht unsympathischer machen oder den Umgang mit Mitmenschen erschweren.
Wir sprechen hier nicht von offensichtlichen Dingen wie Diskriminierung, Mobbing, Gewalt oder Intoleranz, die strikt abzulehnen sind. Vielmehr sind es oft die kleinen Macken, die wir sich unbemerkt in unseren Alltag eingeschlichen haben, aber unser Auftreten für Mitmenschen mühsam machen können.
Das muss nicht sein. Denn wie alles im Leben kannst du diese Verhaltensweisen ändern – wenn du es willst und an dir arbeitest.
10 Verhaltensweisen, die dich bei deinen Mitmenschen unbeliebt machen:
1. Ein unausgeglichenes Gespräch
Wir fangen mit einem der häufigsten, aber schwerwiegendsten Fehler an: Kein zufriedenstellendes und angenehmes Gespräch führen zu können. Jedes Gespräch hat eine/n SenderIn und EmpfängerIn. Dieses Verhältnis sollte stets ausgeglichen sein. Das heißt: Höre aktiv zu, indem du nicht unterbrichst und auch nachfragst. Aber frage nicht bei jedem Detail nach, sondern lasse dem Gegenüber Raum und Platz, sich bei dem Gespräch entfalten zu können. Was natürlich einhergeht mit: Bitte achte darauf, dass auch der/die Andere zu Wort kommt!
Wichtig ist wiederum aber auch das Gegenteil: Lass dir nichts aus der Nase ziehen, antworte nicht einsilbrig. Das kann Arroganz und/oder Desinteresse vermitteln. Wenn du über etwas nicht reden möchtest, formuliere das klar und deutlich. Und: Wenn du deinem/deiner GesprächspartnerIn Fragen stellst, sei auch bereit, selbst welche zu beantworten!
2. Besserwisserei
Du kennst sicher auch Personen, die alles besser wissen als du du selbst (und sonst wer) und dir bei wirklich jeder Gelegenheit die Welt erklären wollen. Wie fühlst du dieser Person gegenüber? Na eben!
Es macht im Gegenteil sympathisch, zuzugeben, wenn man etwas nicht weiß. Erklärst du deinem Gegenüber jede Kleinigkeit, stellst du dich über ihn/sie. Besserwisserei (bei Männern gegenüber Frauen auch "Man-splaining" genannt) ist aber oft nichts mehr als heiße Luft. Natürlich kannst du Dinge oder Sachverhalte auf- und erklären, aber achte darauf, dass dies auf Augenhöhe geschieht. Mache den/die Andere nicht auf jeden einzelnen Fehler oder gar auf seine/ihre Unsicherheiten aufmerksam. Überlege, wie du tatsächlich dem Gegenüber anstatt nur dir selbst helfen kannst.
3. Fishing for compliments
Ja, Schwäche zu zeigen bedeutet Stärke. Wenn du aber bewusst mit deinen (vermeintlichen?) Schwächen prahlst – dazu gehören auch Sätze wie "Ich bin ein Workaholic" oder "Ich habe viel zu viele Hobbies!" – und die erhoffte Antwort dem Gegenüber ("Das stimmt doch gar nicht, du bist ja sooo klug/hübsch/sensibel/verständnisvoll!"), ist das schlicht und einfach nervig und wirkt unauthentisch. Aber gerade Authentizität ist etwas, das dich für deine Mitmenschen anziehend macht. Niemand ist außerdem dafür verantwortlich, dein Ego aufzupolieren.
4. Während des Gesprächs aufs Handy starren
Wir alle starren sowieso schon viel zu viel auf unser Smartphone, das muss während eines Gesprächs nicht auch noch sein. Ja, vielleicht gehörst du zu denjenigen, die das Handy nutzen und gleichzeitig zuhören können. Trotzdem vermittelst du auch in diesem Fall deinem Gegenüber das unangenehme Gefühl, eigentlich wo anders sein zu wollen und die Anwesenheit von ihr oder ihm nicht zu schätzen.
5. Nicht über sich selbst lachen können
Humor gehört zu den sympathischsten und auch attraktivsten Charaktereigenschaften. Das bedeutet aber auch, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen. Klar, du musst dich keinesfalls beleidigen lassen. Aber wenn du andere durch den Kakao ziehst, dann solltest du bei dir selbst keine Ausnahme machen. Das wirkt ansonsten arrogant und engstirnig.
Wer keine Witze über sich selbst verträgt, nimmt sich zu ernst und stellt sich über seine Mitmenschen. Womit wir beim nächsten Punkt wären:
6. Andere herablassend behandeln
Kein Mensch ist "höher" oder "niedriger" als du, egal, woher er kommt, wie er aussieht oder welchen Beruf er ausübt. Gerade ein Job sagt (meist) nichts über den Charakter eines Menschen aus.
Das Sprichwort, dass man einen schlechten Menschen daran erkennt, wie er den/die KellnerIn behandelt, ist sehr viel mehr als nur ein Mythos ...
7. Unpünktlichkeit
Unpünktlichkeit suggeriert, dass du die Zeit des/der Anderen nicht wertschätzt und deine eigene als wichtiger einstufst. Zudem zeugt sie von Unzuverlässigkeit.
8. Vorschnell urteilen
Never judge a book by it's cover! Menschen, die andere Menschen nur nach deren Aussehen beurteilen, sind von Vorurteilen beladen. Mit solchen Personen will man in der Regel nichts zu tun haben. Gleiches gilt für böswillige Unterstellungen: Niemand mag es, ungerechtfertigt beschuldigt zu werden. Auch wenn es bei aufbrodelnden Emotionen schwer fällt, weil du dich vielleicht verletzt fühlst:
Versuche, rational zu überlegen, ob es andere, vielleicht logischere Gründe geben könnte, wieso er/sie so gehandelt hat. Und wieso sollte er/sie es wirklich "böse gemeint" haben? Oder hast du etwas missverstanden? Manchmal hilft es, vorsichtig nachzufragen – aber niemals mit bereits gefällten Urteilen ins Haus fallen! Übertrage nicht deine eigene Gedankenwelt auf andere.
Zudem weisen oftmals vorschnelle Urteile auf ein sehr fragiles Selbstbewusstsein hin.
9. Zu starkes Konkurrenzdenken
Gönne anderen ihren Erfolg und reibe ihnen nicht unter die Nase, falls du schon mehr geschafft hast. Es fühlt sich toll an, wenn Mitmenschen an der eigenen Freude teilhaben und einem nicht ständig das Rampenlicht stehlen wollen. Deshalb tust du auch gut daran, von Angebereien Abstand zu halten: Prahlen ist extrem unsympathisch und hat den Zweck, sich selbst größer zu machen (als man ist), indem man andere klein macht. Halte dir immer vor Augen: Der Erfolg der Anderen schmälert deinen eigenen nicht.
10. Keine Fehler zugeben können
Sich zu verteidigen ist eine natürliche erste Reaktion. Aber als Erwachsene/r solltest du dazu in der Lage sein, zu deinen Fehler zu stehen und im besten Fall auch aus ihnen zu lernen. Wenn du ständig Ausreden parat hast, wird man dir über kurz oder lange nicht mehr vertrauen und auch deine Gesellschaft meiden.
Honorable Mention: Lautes Kauen
Lass es einfach. Bitte, bitte lass es. Das gilt fürs Schlürfen übrigens genauso.
(Wenn wir schon dabei sind: Essen ist heilig. Also koste niemals, NIEMALS ungefragt vom Telles des Anderen. Das kann Freundschaften arg auf die Probe stellen!)
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