Sasa ist depressiv: "Ex On The Beach"-Star geht es nicht gut

Ex On The Beach: Sasa Pavlovic
Der Realitystar zeigt in seiner Instagram-Story Stärke, indem er Schwäche zugibt.

Wenn Realitystars im Fernsehen weinen, verschwimmt die Grenze zwischen gespielter Dramatik und echten Problemen. Was hinter den Kameras so vorgeht – oder wenn gar keine Kameras im Raum sind – bekommen wir nicht mit. "Ex On The Beach"-Teilnehmer Sasa Pavlovic schüttete in einer Instagram-Story sein Herz aus, berichtete von monatelangen Depressionen und Alkoholmissbrauch. Es ist eben nicht alles Gold, was glänzt.

"Die meisten von uns sind unglücklich, glaubt mir"

Sasa geht es nicht gut: In seiner Instagram-Story schrieb er "Promiflash" zufolge: "Depressionen, Einsamkeit und das Gefühl von Unglücklichsein begleiten mich schon seit Monaten." Er traue sich nicht alleine zu sein, lenke sich ständig ab und flüchte mit Alkohol und leichtherzigen Flirts auf Partys vor seinen Problemen. "Die meisten von uns sind unglücklich, glaubt mir. Ich verliere mich selbst seit Monaten und vergesse, worauf es wirklich ankommt im Leben." Mit "uns", meint er wohl seine Reality-TV-Kolleg:innen.

Psychische Belastung der Teilnehmer:innen

Psychologe Steven Stein ist seit über 20 Jahren verantwortlich für das Casting von Shows wie "Survivor", "Bachelor" oder "MasterChef". Er sagt "Fortune" zufolge, dass fürs Reality-TV schon immer einzigartige Menschen gesucht wurden, mit denen sich Zuseher:innen identifizieren können. Gerne werden auch Stereotyp-brechende Persönlichkeiten gecastet, jedoch bemängelt er, dass er für viele der erste seelische Beistand ist. Sendungen wie "Love is Blind" wurden laut "Psychology Today" öfters kritisiert, weil es kaum psychologische Erstversorgung für die isolierten Teilnehmer:innen gäbe.

Wir lieben Reality-TV, weil es uns realitätsähnliche Situationen zeigt, gespickt mit dramatischen Ereignissen und folgenschweren Entscheidungen. Die konstruierten Situationen und vorgeplanten Szenarien sind möglicherweise nicht echt, die Emotionen hingegen schon. Das TV-Publikum hat sich sattgesehen an Gerichtssendungen und Privatdetektiv:innen. Echte menschliche Emotionen, tragische Schicksale und intrigante Zwiste lassen die Herzen von Zuseher:innen, wie auch Einschaltquoten, in die Höhe schießen. Gleichzeitig dürfen Produzent:innen nicht vergessen, dass auch "gespielte Wirklichkeit" einen Funken wahrer Empfindungen enthalten kann, woraus definitiv echte Probleme entstehen können.

Wenn du mit akuten Problemen zu kämpfen hast, kannst du dich jederzeit an die Telefonseelsorge unter 142 wenden – rund um die Uhr erreichbar, kostenlos und anonym.

Die Psychiatrische Soforthilfe steht ebenfalls rund um die Uhr als Not- und Krisendienst unter der Rufnummer (01) 31330 zur Verfügung.

Auf der Website des Bundesverbands für Psychotherapie findet ihr noch mehr Notfallnummern für mehrere Bundesländer.

Wenn du eine Therapie in Anspruch nehmen willst:

Unkompliziert zur telefonischen Erstberatung: Außerdem gibt es eine psychotherapeutische Erstberatungs- und Info-Hotline. Sie ist ein kostenfreies, vertrauliches, professionelles und anonymes Angebot.

Du suchst einen kassenfinanzierten Therapieplatz? Hier erklären wir, wie du am schnellsten zu einem Therapieplatz kommst.

Die ÖH hat eine Kampagne für mentale Gesundheit von Studierenden gestartet. Mehr zu #talkaboutit findet ihr hier.

Wer Selbstmordgedanken hat oder an Depressionen leidet, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits ein einzelnes Gespräch. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich rund um die Uhr kostenlos unter der Rufnummer 142 an die Telefonseelsorge wenden. Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt ÄrztInnen, Beratungsstellen oder Kliniken. www.suizid-praevention.gv.at

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