Kate Middletons Krebs-Video: War hier KI am Werk?

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Die Prinzessin von Wales sieht sich mit KI-Vorwürfen konfrontiert, nun auch bei der Ankündigung ihrer Krebserkrankung.

Als Mutter von drei Kindern, Prinzessin von Wales und Mitglied der britischen Königsfamilie hat Kate Middleton genug zu tun. Sie liebt auch die Fotografie und versuchte diese Leidenschaft am Muttertag zu teilen. Nach einer langen öffentlichen Pause postete sie in den sozialen Medien ein Foto von sich und ihren Kindern, das mithilfe künstlicher Intelligenz nachbearbeitet worden war. Kurz darauf entschuldigte sie sich öffentlich für die "Verwirrung", die sie verursacht habe.

Nun hat die Monarchin per Video eine Erklärung für ihre öffentliche Auszeit und ihr Verhalten geliefert: Bei Kate Middleton wurde nach einer Operation Anfang des Jahres Krebs festgestellt sie unterzieht sich derzeit einer Chemotherapie.

Doch wer einmal lügt, dem glaubt der Mob offenbar nicht mehr: Auch bei dem Erklärvideo zu ihrer Krebserkrankung werden nun Vorwürfe laut, dass hier wieder einmal eine KI am Werk war. Was ist dran?

Keine KI-Manipulation, aber viel Wunschdenken

Kate Middleton veröffentlichte am Freitag (22. März) ein herzzerreißendes Video, in dem sie ihre Krebsdiagnose enthüllte doch das reichte einigen Nutzern sozialer Medien nicht aus, die glauben, dass der Clip von künstlicher Intelligenz (KI) generiert wurde.

In dem Video sitzt Middleton auf einer Bank im Freien und trägt den "verdächtigen" gestreiften Pullover, während sie erklärt, warum sie sich seit einer "geplanten Bauchoperation" im Januar nicht mehr in der Öffentlichkeit gezeigt hat. Die Theorien der KI-Manipulation fußen auf Beobachtungen wie "sie hat einen ähnlichen Pullover 2015 schonmal angehabt", oder "ihr Ring verschwindet bei Minute 1:16".

Diese "Indizien" werden an den Haaren herbeigezogen und sind keine Erkennungsmerkmale für manipulierte Aufnahmen. 

Tatsache ist, dass denselben Sweater tragen recht üblich ist für viele Menschen, auch britische Royals. Der Clip, in dem der Ring von ihrer Hand verschwindet, ist jedoch ironischerweise gefälscht, im Originalvideo verlässt der Ring keine Sekunde ihren Finger.

Tools, die angeblich KI-Manipulation erkennen sollen wurden sogar von ihren Entwickler:innen denunziert. "PromptEngineering" schreibt: Das Hauptproblem der derzeitigen KI-Detektoren ist ihre mangelnde Genauigkeit. Hohe Falsch-Positiv- und Falsch-Negativ-Raten sind üblich. Diese Systeme können eine ungefähre Wahrscheinlichkeit abschätzen, dass der Inhalt von KI generiert wurde, aber sie können die tatsächliche Herkunft nicht direkt verifizieren".

Der gute alte Greenscreen

Eine Menge Nutzer:innen kamen Kate jedoch auch zur Verteidigung und merkten an, dass dieses Video gemeinsam mit der BBC gedreht wurde, mit aller Wahrscheinlichkeit vor einem Greenscreen. Der Hintergrund dürfte also animiert und "fake" sein, jedoch haben wir allen Grund der krebskranken Mutter und Monarchin zu glauben.

Mittlerweile verwenden Millionen von Nutzer:innen dieses Prinzip mithilfe eines Filters auf TikTok, welcher ebenfalls "Greenscreen" heißt. 

Mit einem Greenscreen wird eine Person vor einer grünen Leinwand positioniert. Die Person sollte am besten keine grüne Kleidung tragen, da die Hintergrundfarbe einen Kontrast zur Person vor ihr bilden soll. Der Ausschnitt der Person kann nun, auch wenn sie sich bewegt, an jedem beliebigen Ort platziert werden, zum Beispiel auf einer Bank vor einer traumhaften englischen Wiese.

In der Kontroverse um das Video von Kate Middleton befinden wir uns an einem Scheideweg zwischen Technologie, Ethik und der unaufhörlichen Suche nach der sensationellen Wahrheit. Die Inbrunst, die diese Hexenjagd entfacht hat, spiegelt nicht nur unsere kollektive Faszination für das Leben von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wider, sondern auch die Wachstumsschmerzen einer Gesellschaft, die sich mit den Auswirkungen von KI auf die Verbreitung von Informationen auseinandersetzt.

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