Ich wurde beim Sex gefesselt – das war meine Erfahrung

Alex Rush ließ sich beim Sex fesseln – so heiß war es wirklich!
ungeniert
Nackt, blind und (fast) regungslos: Zum ersten Mal beim Sex gefesselt zu werden, war mein neues High.

Um das Thema Sex und Lust zu enttabuisieren, haben wir das neue Format "ungeniert - Lippenbekenntnisse der Redaktion" ins Leben gerufen. Dieses soll einen informativen 'Safe Space' zur Aufklärung bieten. Es erscheint zweimal monatlich auf k.at.

Hätte mir jemand gesagt, dass ich es mal genießen würde, mit einem Gürtel gewürgt und gefesselt zu werden, hätte ich ihm oder ihr wohl den Vogel gezeigt. In meiner Story ist das jedoch tatsächlich passiert und ob ihr es glaubt oder nicht – ich habe es echt gefeiert. Doch nicht nur das, auch die Tatsache, dass ich nackt und blind (Augenbinde, olé) von meiner Schlafzimmertür wie ein "Bondage-Kebab" gehangen bin, machte das ganze Erlebnis noch "spezieller".

Aber wie zur Hölle kam es überhaupt dazu? Nun ja, der Weg zu meinem Gürtelglück kam auf jeden Fall durch Tinder. Dem Pool der unbegrenzten (und enttäuschenden) Möglichkeiten, doch dieses Mal war es besser als erwartet – und das sorgte vor allem dafür, dass ich eine der heißesten Sexerlebnisse meines Lebens auf mein Techtelmechtel-Konto verbuchen konnte.

Wichtig: Wie bei allen sexuellen Handlungen ist vor allem Konsens wichtig! Nur mit Einverständnis aller PartnerInnen kann der Geschlechtsverkehr auch wirklich Spaß machen. Vergesst zudem nicht auf Verhütung und habt immer ein Kondom parat. 

Würgen löst in mir die Niagara Fälle aus

Ich hatte vor einigen Jahren das erste Mal die Erfahrung gemacht, dass ich Würgen beim Rummachen und Sex ziemlich erregend fand. Ich kann nicht erklären, was genau mich daran anmacht, aber ich denke, es ist die Tatsache, dass mich jemand wortwörtlich "in der Hand hat". Ich habe schon vor einiger Zeit gemerkt, dass ich im Bett eher devot bin. Und das ist auch kein Wunder: Während ich im Alltag mein Leben schmeiße und Karriere, Privat- und Liebesleben selbstständig meistere, möchte ich vor allem im Bett jemanden, der mich "führt".

Ich habe das Würgen immer wieder in meinen Beziehungen erwähnt, doch als ich M. getroffen habe, hat es eine weitere sexuelle Dimension eröffnet. Wir verstanden uns gut, konnten stundenlang miteinander quatschen und waren beide auf der Suche nach einem Gspusi. Beim zweiten Date wurde es schon spicy zwischen uns und wir landeten in meinem Schlafzimmer. Wenn's passt, dann passt's – und M. gab mir dieses Gefühl, dass ich mich richtig fallen lassen kann.

Meine Lust sowie mein Wohlbefinden wurden bei ihm großgeschrieben und genau diese Vibes hab' ich ihm zurückgegeben. Vielleicht war das auch der Grund dafür, dass ich das "gar Unmögliche" mit ihm ausprobiert habe – mit Konsens und Einfühlsamkeit geht es eben am besten.

"Doggystyle: the next Generation"

Als es zum Sex kam, haben wir es beide absolut genossen. Der Chemie zwischen uns formte unzählige heiße Moleküle, wir hatten Spaß und ich konnte den Akt so genießen wie nie zuvor. Doch als er plötzlich aufhört und seinen Gürtel aus der Hose rausholte, lag ich da und sah ihn nur mit großen Augen an. "Vertraust du mir?", fragte M. während er den Gürtel in seiner Hand hielt. "WTF, nein", schrie ich plötzlich und unterlegte meine Aussage mit einem hysterischen Lachen. Eigentlich kein Wunder, ich kannte meinen "Spielgefährten" erst seit ein paar Tagen. 

Ich fühlte mich nicht unwohl, aber dennoch gingen mir Tausend Gedanken durch den Kopf, ich hatte vorher noch nie "andere Hilfsmittel" im Bett benutzt. Horrorgeschichten von Sexdates, die schiefgingen fluteten mein geistiges Auge. M. bemerkte meine Bedenken und stellte schnell klar, dass er mich mit dem Gürtel gerne würgen will. Aber natürlich nur, wenn ich absolut einverstanden bin und wir uns davor ein Safeword ausmachen.

Ich überlegte und willigte anschließend ein, ich wollte sowas schon immer probieren und mit ihm fühlte ich mich gut. Er respektierte meine Grenzen und betonte mehrmals, dass wir sofort abbrechen können, wenn ich keine Lust mehr habe. Kurze Zeit später kniete ich auf allen vieren vor ihm, während er den Gürtel so um meinen Hals legte, sodass er gleichzeitig als "Leine" fungierte. "Doggystyle: the next Generation" sozusagen. Es war wie ein Rausch für mich, denn während M. mich von hinten penetrierte, wurde ich gleichzeitig bei jedem Stoß ein bisschen gewürgt.  Es war neu, es war wild und ich habe vor lauter Lust fast zu Bellen begonnen.

M. stellte regelmäßig sicher, ob es mir gut ging und fragte mich auch, ob ich eine Pause brauche oder er aufhören soll. Ich war jedoch so in the Mood, dass ich ihn fast anbettelte, nicht aufzuhören. Ich war High und wollte mehr. 

Wenig später löste er den Gürtel von meinem Hals und peitschte mir damit meinen Hintern und Rücken aus, danach verband er damit meine Hände hinter meinem Rücken. "50 Shades of Grey" konnte hierbei einpacken. Als wir fertig waren, sprachen wir über die neue Erfahrung und was uns daran angemacht hat. Ich konnte mir die ganze Zeit das Grinsen nicht verkneifen und freute mich umso mehr, dass mir M. so ein großartiges Gefühl gab, meine Sexualität auf einem neuen Level auszuprobieren. 

"Einmal Bondage-Spieß mit Scharf, bitte!"

Wer glaubt, dass das alles war, irrt sich. Nachdem M. bei mir die Nacht verbracht hat und ich am nächsten Morgen mit der (feuchten) Realisation: "Oida, gestern ging's ja richtig ab", wach wurde, ging mein wildes Sexabendteuer weiter. Nach dem Frühstück waren wir beide bereit für weitere Orgasmen – ein guter Start in den Tag in doppelter Hinsicht also. Ich dachte mir, dass das Erlebnis der Nacht zuvor nicht getoppt werden konnte, doch dann holte mein Gspusi noch sein Tape raus.

"Nimmst du das leicht immer mit", fragte ich ihn und betrachtete skeptisch die schwarze Rolle. M. erklärte mir, dass er es für seinen Kampfsport nutzt und sich so die Finger als Schutz abbindet, doch das Tape wäre nicht nur zum Schutz gut, sondern auch dafür, um das Techtelmechtel aufzupeppen. 

Dieser Mann brachte mich mehrmals beim Sex zum Orgasmus und wusste einfach, welche Knöpfe er drücken muss – ich war bei seinem Plan sofort dabei. So stand ich plötzlich an meiner Schlafzimmertür, während M. sein Tape an der Türschnalle befestigte und den Rest der Rolle über die Tür warf. 

M. signalisierte mir, dass ich mich mit dem Gesicht zur Tür stellen soll. Er verband mir mit dem Tape die Handgelenke und positionierte sie so, dass sie über meinem Kopf waren. Ich habe noch die Szene vor mir, als er das Tape mit seinen Zähnen abbiss, um es von der Rolle zu lösen und sich unsere Körper dabei berührten. Danach holte er meine Augenbinde und legte sie um mein Gesicht. "Entspann dich", flüsterte er mir ins Ohr und ich bekomme bis heute noch eine Überflutung in meinem Höschen, wenn ich daran zurückdenke.

Und gleichzeitig auch Panik, denn die Situation war nicht nur unglaublich heiß, sondern auch perfekt, um meine Wohnung auszuräumen

Als ich kurze Zeit nichts von M. hörte, wurde ich nervös: "Scheiße, räumt der gerade meinen neuen Fernseher ab?". Mental konnte ich die 700 Euro schon vor meinem geistigen Auge brennen sehen – oder mein Gesicht als Cover der nächsten Netflix-Doku. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, nicht wahr? Als mich M. kurz darauf küsste und danach gierig an meiner Klitoris saugte, konnte ich mich tatsächlich entspannen. Im Endeffekt dachte ich mir nur: "Scheiß auf den Fernseher, dieser Mann kann alles von mir haben." Diese "Gefahr" und der Reiz brachten mich fast von allein zum Höhepunkt.

Anschließend drehte und wendete mich mein Gspusi so, wie es ihm gefiel: ich war quasi ein "Bondage-Kebab". M. penetrierte mich von vorne, von hinten, befriedigte mich oral oder küsste meinen Hals und meine Brüste. Er spielte mit mir, wenn ich nach neuen Berührungen suchte oder gierig an seinem Penis saugte, als er plötzlich einen Sessel holte, sich daraufstellte und meinen Mund ausfüllte. Ich war im Himmel der Lust und hätte gehofft, dass es nie wieder aufhört.

Ich weiß nicht, wie oft ich gedreht wurde, wie lange meine Arme in der Position verharrten und wie oft ich "Oh mein Gott" schrie, obwohl ich eigentlich Atheistin bin – doch eines war sicher: es war eines der aufregendsten Sex-Erlebnisse, die ich je hatte. 

Wenn du offen bist und neue Sachen ausprobieren möchtest, dann ist vor allem eines wichtig: Kommunikation. Ich denke, dass man häufig die Einstellung hat, dass man solche sexuellen Erfahrungen "nur" in einer langjährigen Beziehung ausprobieren kann. Das ist jedoch nicht immer der Fall – solange beide Parteien klar aussprechen können, was und wie sie es wollen, könnte dies unter anderem auch schon beim "ersten Mal" mit einem neuen Gspusi klappen. 

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