Sexting & Telefonsex: Die heißesten Tipps aus der Redaktion
Um das Thema Sex und Lust zu enttabuisieren, haben wir das neue Format "ungeniert - Lippenbekenntnisse der Redaktion" ins Leben gerufen. Dieses soll einen informativen 'Safe Space' zur Aufklärung bieten. Es erscheint zweimal monatlich auf k.at.
Ob ins Telefon gehauchte Worte der Erotik oder via Whatsapp versendete Sex-Nachrichten: Beides kann ziemlich prickelnd, aber auch mit so manchen Erschwernissen verbunden sein. Was, wenn man seine Nudes versehentlich an die falsche Nummer geschickt hat? Oder beim Telefonsex die Verbindung immer schlechter wird?
Unsere "Ungeniert"-Autor:innen haben ihre Erlebnisse mit Telefonsex und Sexting Revue passieren lassen.
Wichtig: Wie bei allen sexuellen Handlungen ist vor allem Konsens wichtig! Nur mit Einverständnis aller Partner:innen kann der Geschlechtsverkehr auch wirklich Spaß machen!
Fotos von unrasierter Vulva und gespreizten Arschbacken
Mit Telefonsex habe ich bis dato noch keine Erfahrungen gemacht. Das liegt daran, dass allein beim Gedanken schon jegliche Erotik verpufft. Dahinter steckt meine große Hemmschwelle, die man fast schon als Verklemmtheit bezeichnen könnte. Ich käme mir ein wenig blöd vor, würde ich vermeintlich Erotisches in den Hörer säuseln. In anderer Hinsicht jedoch bin ich sexuell offener. Und zwar, wenn es um Sexting geht. Da habe ich neben Fotos von mir in Unterwäsche auch schon Bilder meiner unrasierten Vulva und meiner weit gespreizten Arschbacken verschickt. Leicht fiel mir das nicht, jedoch mochte ich den Reiz sowie das Spiel von Macht, das sich stets abwechselte in der Kommunikation.
"Fuck, das hast du jetzt nicht wirklich gemacht"
Dieser Kick, wenn man so eine intime Aufnahme macht, in die Nachricht einfügt und auf den "Senden"-Button tippt, ist unglaublich. Glücksgefühle und ein Kribbeln durchströmten meinen ganzen Körper. Jedes Mal, nachdem ich eine sexy Nachricht getippt oder ein erotisches Foto verschickt habe, musste ich offline gehen und das Handy weglegen. "Fuck, das hast du jetzt nicht wirklich gemacht", schoss es mir durch den Kopf. Immerhin kann man sich dessen nie gewiss sein, wo die Fotos letztendlich mal landen (könnten).
Doch hat man das Gefühl einmal erlebt, ist es wie ein kleiner Rausch, den man wieder und wieder erfahren möchte. Man fühlt sich "schmutzig" – auf eine positive, unanständige Art und Weise. Aber ich für meinen Teil habe mich auch ein wenig schuldig gefühlt. Dafür, dass ich einer Person erneut so viel Intimität in Hände gegeben habe, deren Vertrauen ich mir nicht gänzlich sicher sein konnte. Ob ich es wieder machen würde? Vielleicht. Doch eines ist sicher: Fotos, auf denen meine Brüste und/oder mein Intimbereich sowie mein Kopf zu sehen sind, würde ich auf jeden Fall nicht versenden.
Die Hitze des Wortgefechts
Ich frage mich oft, in welchem Jahrzehnt Telefonsex wirklich populär war – bis zu meiner Generation ist es aber bestimmt nicht durchgedrungen. Als ein:e Sexualpartner:in Telefonsex initiieren wollte, war bei mir sofort der Ofen aus und ich antwortete kalt: "Das wird so nicht funktionieren."
Ich bin mit SMS groß geworden und dementsprechend werden alle virtuellen, sexuellen Interaktionen über Nachrichten abgewickelt. So ist die ganze Angelegenheit meiner Meinung nach viel weniger cringe und fühlt sich fast surreal an. Spätestens, wenn man die geschriebene Beweislast aber als vergessenen Rest im Chat vorfindet, könnte man dann doch noch erröten. "Welche Unterwäsche trägst du?" oder "Wie klingst du, wenn du stöhnst?" Die folgenden Bilder und Sprachnachrichten möchte man oft lieber nicht mehr öffnen. Schließlich ist das alles in der Hitze des Wortgefechts entstanden.
Photoshoot mit mir selbst
Ich habe schon ab und zu Bilder von mir selbst verschickt – aber diese würden wohl eher in die Kategorie "Erotika" oder "Softporn" eingeordnet werden. Ästhetik ist die höchste Maxime, Anonymität kommt gleich danach. Mein Tipp: Weder Gesicht noch erogene Zonen sind erlaubt. Die Brust darf hervorblitzen, der gesamte Nippel will unsichtbar bleiben. Bei diesen Fotoaktionen kann ich die Creative Director meines Lebens sein und ästhetische Bilder produzieren, die nicht auf mich zurückzuführen sind. Vorwiegend schieße ich diese Fotos für mich selbst – sollte ein:e Sexualpartner:in dann mit einem dieser Bilder gesegnet werden, lasse ich sie gemeinerweise natürlich in dem Glauben, dass der Content alleine für ihn:sie produziert wurde. Was er:sie nicht weiß, macht ihn:sie in diesem Fall hoffentlich trotzdem heiß!
Ring, Ring: Der Orgasmus ruft an!
Ich glaube, dass ich schon mit 16/17 Jahren meine ersten Fotos in Unterwäsche an meinen damaligen Freund geschickt habe. Sich heimlich im Badezimmer des Elternhauses einzusperren und ein paar sexy Schnappschüsse zu machen, war schon immer ein riskantes Spiel. Vor allem, weil es zu der Zeit keine Apps wie Snapchat gab oder Funktionen wie die "Einmalansicht" bei versendeten Bildern. Was einmal versendet wurde, blieb auch auf dem anderen Endgerät bestehen – deswegen war von Anfang an immer klar: beim Aufnehmen der Fotos war immer höchste Vorsicht geboten.
Jahre später ist das Thema Sexting immer noch ein großer Bestandteil meines Liebeslebens. Zwar bin ich zurzeit in keiner Beziehung, doch ich habe zwei Personen in meinem Leben, mit denen ich regelmäßig das Online-Techtelmechtel praktiziere. Mit dem einen Sexting-Gspusi werden Fotos, Videos und versaute Sprachnachrichten ausgetauscht, mit dem anderen wird nur telefoniert!
Und das katapultiert mich in ein sehr "altmodisches" Setting, denn Telefonieren ist ja mittlerweile ziemlich out. Doch live zuzuhören, wie du dein Gegenüber allein nur durch deine Worte zum Kommen bringst, ist einfach unglaublich heiß. Bei meiner ersten Telefonsexerfahrung wurde ein harmloses Gespräch plötzlich zu einem versauten Dirty Talk, der mit einem spontanen Rollenspiel (Chef:in und Sekretär:in) abgerundet wurde. Ein Erlebnis, das ich auf gar keinen Fall missen möchte!
Sexting-Tipps der Redaktion
- Vertrauen: Schicke Fotos und Aufnahmen nur an Personen, denen du vertraust und du dir sicher bist, dass sie deine Dateien nicht veröffentlichen. Verwende, wenn möglich, nur die Einmalansicht, wenn du Fotos oder Videos verschickst. Zwar besteht immer noch die Gefahr, dass davon Screenshots gemacht werden, doch die Wahrscheinlichkeit, dass die Aufnahmen einfach weitergeschickt werden, ist geringer.
- Anonymität: Je nachdem, mit wem du deine sexy Schnappschüsse teilst, solltest du darauf achten, dass du kein Gesicht und keine Tattoos & Co in die Kamera hältst. Im Falle eines Leaks könntest du dadurch identifiziert werden.
- Entspann dich: Aller Anfang ist schwer! Auch wenn es zu Beginn vielleicht etwas cringe ist – lass deiner Fantasie und Sexualität freien Lauf. Auch wichtig: Bleib authentisch! Versuch Dinge zu schreiben oder zu sagen, die du wirklich fühlst und dich nicht zu künstlichen Porno-Talks hinreißen zu lassen. Schreibe deine Fantasien auf, die du zum Beispiel mit deinem Gegenüber gerne machen würdest oder wie du im Moment gerne am liebsten zum Orgasmus kommen möchtest.
- Kein Bock? Kein Problem!: Du bist mehr ein Fan des Real Life und hast keine Lust auf Sexting & Co? Dann ist das absolut in Ordnung! Nur weil es vielleicht "andere machen", musst du dich genötigt fühlen auf den "Online-Train" aufzusteigen. Es ist immer schön, wenn man neue Sextechniken oder anderes ausprobieren möchte – also mach dir keinen Kopf, wenn das einfach nichts für dich ist!
Kommentare