Test: An diesen Merkmalen erkennst du, ob du womöglich hochsensibel bist.

Elizaveta Dushechkina / Pexels

"Tag gegen Lärm": Bist du hochsensibel? Mach' den Test!

Was es bedeutet, hochsensibel zu sein und wie du herausfinden kannst, ob du von davon betroffen bist, erfährst du hier!
Monika Kässer

Fühlst du dich nach einem Spaziergang in der Stadt schnell ausgelaugt? Rauben dir Fahrten mit den Öffis viel Kraft? Hast du das Gefühl, du musst deine Akkus aufladen, nachdem du auf einer Feier warst? In einem Gespräch mit mehreren Personen kannst du dich nur schwer konzentrierten, und Reize wie Lärm und Licht überfordern dich? Wenn du diese Fragen mit Ja beantworten kannst, so neigst du möglicherweise zu Hochsensibilität, auch bekannt als Hypersensibilität. 

Jährlich am 24. April erinnert der "Tag gegen Lärm", auch bekannt als International Noise Awareness Day, daran, dass in den Städten in puncto Lärmschutz noch viel Aufholbedarf ist. 2024 steht der Welttag unter dem Motto "Ruhe gewinnt, die Zukunft beginnt."

Schätzungsweise 15 bis 20 Prozent aller Menschen sind laut "infomedizin" hochsensibel und daher auch besonders empfindlich, was Lärm anbelangt. Aktuelle Forschungen gehen sogar davon aus, dass 20 bis 30 Prozent eine wesentlich höhere Sensibilität aufweisen. Was bedeutet es überhaupt, hochsensibel zu sein, wie stellt man das fest und wie geht man am besten damit um?

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Die Wiener Klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin Dunja Radler gibt im Interview mit k.at Aufschluss.

Hochsensibel zu sein, was heißt das?

Die Expertin erklärt, dass es sich dabei um keine Erkrankung, sondern um ein Temperamentsmerkmal beziehungsweise um eine Persönlichkeitsveranlagung handelt, "die mit gesteigerter sensorischer Verarbeitungsintensität einhergeht." 

Was bedeutet das konkret? "Das heißt, dass hochsensible Menschen eine hohe Empfindungsfähigkeit selbst für subtile Reize besitzen und dadurch schnell in einen Zustand der Übererregung geraten, sprich, sich überreizt oder auch überwältigt von zu vielen Eindrücken fühlen."

Übrigens betrifft Hochsensibilität und die damit einhergehende Reizüberflutung Männer und Frauen gleichermaßen. Frauen sprechen in der Regel nur eher darüber, ergänzt Radler. 

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Verschiedene Abstufungen

Wer hochsensibel ist, verarbeitet Sinneseindrücke also auf eine ganz bestimmte Art und Weise und ist schneller reizüberflutet. Das kann als kräfteraubend und mühsam empfunden werde, muss es aber nicht, da es verschiedene Arten und Abstufungen der Hochsensibilität gibt. So kann man beispielsweise nur bis zu einem gewissen Grad hochsensibel sein. Oder Eindrücke gut filtern können, dennoch aber leicht erregbar sein. Auch möglich, dass man hochsensibel ist, aber eher wenig reiz- und erregbar ist. Sowohl introvertierte als auch extrovertierte Menschen können hochsensible Eigenschaften aufweisen, erklärt die Psychologin.

Wie es sich anfühlen kann, hochsensibel zu sein, schildert Influencerin Ella Thebee in diesem YouTube-Video.

Persönlichkeitsmerkmal, keine Erkrankung

Zwar handelt es sich bei Hochsensibilität weder um eine psychische Störung noch um eine Erkrankung, allerdings können psychische Störungen bei Hochsensiblen häufiger vorkommen, wie Radler im Interview erklärt: "Diese Disposition überschneidet sich jedoch mit verschiedenen Störungsbildern im Spektrum der Neurodiversität, mit affektiven Störungen und kann sich auch im Rahmen einer PTBS (posttraumatische Belastungsstörung) zeigen. "

Die Psychologin erläutert, dass es bestimmte Merkmale gibt, die darauf hindeuten, dass Hochsensibilität oder zumindest eine gewisse Tendenz dafür vorliegt. 

12 typische Merkmale für Hochsensible

  • Detaillierte Erfassung von Umwelteindrücken
  • Ausgeprägte Fantasie und eine vielschichtige Gedankenwelt
  • Ausgeprägte Affizierbarkeit (leicht begeisterungsfähig)
  • Ausgeprägte empathische Fähigkeiten
  • Hang zum Perfektionismus
  • Intensives Erleben von Emotionen
  • Niedrige Stress- und Frustrationstoleranz
  • Ausgeprägte Harmoniebedürftigkeit und Konfliktvermeidung
  • Ausgeprägte Fähigkeit zur Selbstreflexion
  • Ausgeprägte Interozeption (bewusste innere Wahrnehmung)
  • Ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit und Fairness
  • Schwierigkeiten damit, sich emotional abzugrenzen

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Hochsensibilitäts-Test machen

Da es sich um keine Krankheit handelt, kann Hochsensibilität nicht diagnostiziert werden. Treffen obige zwölf Charaktereigenschaften auf einen gänzlich oder teilweise zu, ist dies aber ein guter Indikator dafür, eine höhere Sensibilität aufzuweisen. Wer es genauer wissen möchte, kann einen Hochsensibilitäts-Test durchführen, der eine teils detaillierte Auswertung aufzeigt.

  • Dieser kostenlose und anonyme Test von "Psychomeda" nimmt ungefähr zehn Minuten in Anspruch und "misst die Sensibilität für innere und äußere Reize sowie das Vermögen, Informationen und Eindrücke hinreichend filtern zu können." Die Auswertung ist durchaus detailreich, gibt Aufschluss über den Hochsensibiltäts-Typen und enthält eine Stärken- und Schwächenanalyse. 
    Test hier machen!
  • Dieser Test, der in der Psychologie zur empirischen Erfassung der Hochsensibilität Anwendung findet, wurde von der US-amerikanischen Psychologin Elaine N. Aron ausgearbeitet und stützt sich auf die Forschungen zur Thematik. Zu 27 Aussagen gibt man den jeweiligen Grad der Zustimmung an. Werden mehr als 14 Aussagen als zutreffend bezeichnet, gilt man aller Wahrscheinlichkeit nach als hochsensibel.
    Hier geht es zum Test!

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Vor- und Nachteile von Hochsensibilität

Wie jede Persönlichkeitsveranlagung hat auch Hochsensibilität ihre Vorzüge sowie Schattenseiten. "Auf der einen Seite macht Hochsensibilität ein intensives Erleben von Eindrücken und damit einhergehenden positiven Emotionen möglich, andererseits werden aber auch negative Emotionen oft in überwältigendem Ausmaß empfunden und es dauert länger, diese zu verarbeiten", schildert die Psychologin. Menschen, die eine höhere Sensibilität aufweisen, würden viel Zeit benötigen, um Erlebnisse und Eindrücke zu reflektieren und zu verarbeiten.

Tipp: Lärmreduzierende Ohrstöpsel

Um sich vor der Reizüberflutung zu schützen, kann man sich beispielsweise Ohrstöpsel zulegen, die tagsüber getragen werden können und für eine Lärmreduktion sorgen.

Was hochsensible Personen sonst noch ausmacht und wie sie ihre Akkus wieder aufladen können, kannst du in diesem Instagram-Post nachlesen.

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