Leeroy wills wissen: MontanaBlack entschuldigt sich

YouTube-Logo auf schwarzem Hintergrund
Für YouTuber Leeroy gab in letzter Zeit heftige Kritik, er beendete seine YouTube-Karriere. Nun entschuldigt sich Monte bei ihm.

Fast 2,5 Millionen Menschen folgen dem YouTuber Leeroy Matata (bürgerlicher Name: Marcel Gerber) auf seinem Kanal Leeroy will's wissen. Der 26-Jährige ist ehemaliger Rollstuhlbasketballer und beschäftigt sich auf seinem Account mit den verschiedensten Themen, zu denen er Diskussionsrunden startet oder Menschen zu ihren Lebensweisen oder Schickalsschlägen befragt. 

Eigentlich eine gute Sache – wäre da nicht das Problem, dass Matata regelmäßig für seine Videos kritisiert wird. 

Aktuelle Vorwürfe gegen Leeroy Matata

Im Zentrum der Kritik steht offenbar eine Diskussionsrunde zwischen einem Zoophilen sowie einem Tierschützer. Bereits vor einigen Monaten lud Matata ein Interview mit einem Zoophilen, also einem Menschen, der eine sexuelle Präferenz Tieren gegenüber hat, hoch. Dieses schlug hohe Wellen und etliche Zuseher:innen fragten sich, wieso der 26-Jährige nicht kritischer an die Thematik heranging, denn eine Straftat würde auf diese Weise als Meinung hingestellt werden. Das Video wurde daraufhin offline genommen. 

Die Community fragte sich: Hat er nicht aus seinen Fehlern gelernt? Denn erneut hat der YouTuber ein Video hochgeladen, das einem Zoophilen, sprich einem Straftäter eine Bühne gibt. Die Stimmen der Zuseher:innen, die forderten, Matata hätte den Interviewten anzeigen sollen oder die Thematik zumindest kritischer beleuchten sollen, häuften sich. 

Streamer MontanaBlack schießt gegen den YouTuber

Auch der Streamer Montanablack, kurz Monte genannt, meldete sich mit einem kritischen Video-Beitrag zu der Zoophilie-Diskussionsrunde zu Wort. Er wirft dem 26-Jährigen vor, dass er nur auf "Klicks, das Geld und Reichweite" aus ist. Außerdem hinterfragt der Streamer, weshalb Leeroy nicht zur Polizei gegangen ist und Strafanzeige erstellt hat.

Leeroy will's wissen beendet seine YouTube-Karriere 

In einem mehr als einstündigen YouTube-Video erklärt der Content Creator, dass er seinen Kanal vor allem dafür nutzen wollte, um zu zeigen, dass man auch als Rollstuhlfahrer:in weiterhin "Freude am Leben" haben kann. 2016 hab der YouTuber mit seinen ersten Videos gestartet, die immer Popularität erlangten. Vor allem, weil Matata mit Personen sprach, die schwere Schicksalsschläge erlitten, ein spezielles Hobby oder eine Lebensgeschichte hatten. 

Laut dem YouTuber waren dies vor allem Themen, über die in unserer Gesellschaft kaum gesprochen wurde, weil sie "tabu" oder "unangenehm" waren. Außerdem behandelte er laut eigenen Angaben Themen, die nicht "sexy genug" oder nicht "werbefreundlich" für unsere "glatte Gesellschaft" waren

Leeroy Matata entschuldigt sich für Fehler

In dem Video erzählt Leeroy von all den besonderen Menschen, die er interviewt hat – und die sein Leben berührt haben. "Ich habe definitiv Fehler in sieben Jahren YouTube gemacht", erklärt der Content Creator. Er habe manchmal "schneller" davon lernen können und manchmal habe er auch "länger" gebraucht. 

  • Der 26-Jährige enthtüllt, dass er bereits Anfang des Jahres ein Video hochladen wollte, in dem er erklärt, dass er "kein Journalist" sei. 
  • Matata sei in einer TV-Sendung als solcher bezeichnet worden und hätte sich im Zuge dessen auch selbst als Journalist bezeichnet. Dies bezeichnet er heute als "Fehler". 
  • "Das war falsch, ich bin YouTuber, ich drehe einfach nur YouTube-Videos für Menschen, die solche Themen spannend finden", sagt der Content Creator.
  • Er entschuldigt sich dafür, dass er mit seinen Videos jemanden enttäuscht hätte. 

Leeroy spricht an, dass er in dem Video "AFD-Politiker trifft Transfrau" so rübergekommen wäre, als ob er kritische Aussagen des Politikers nicht verurteilt hätte. Ein "Behind the Scenes"-Ausschnitt zeigt, wie Matata mit dem Gast diskutiert, dass es berechtigt sei, über das Leben von Transpersonen zu sprechen und für mehr Aufklärung zu sorgen. Matata äußert sich zu den weiteren Vorwürfen gegen seinen Person sowie seinen Content und kritisiert aber auch die Tatsache, dass er von seinen YouTube-Kolleg:innen meist zu Unrecht und hinterrücks kritisiert wurde. 

Der 26-Jährige führt aus, dass er YouTube so lange machen wollte, solange es ihm "Spaß" machen würde, doch nun sei er an einem Punkt angekommen, an dem dies nicht mehr der Fall wäre. Zudem erwähnt Leeroy, dass er in seinem Privatleben häufig unfreiwillig fotografiert oder gefilmt wurde, dies hätte ihm stark zugesetzt. "Das letzte Jahr war einfach ein bisschen mehr Kampf als Spaß für mich", schlussfolgert Matata, der noch nicht wisse, was die Zukunft bringt. Vor seiner YouTube-Karriere hätte er einen "normalen" Job gehabt, den er nun vielleicht weitermachen wird. 

Zum Schluss bedankt sich Leeroy will's wissen bei seinen Fans und seinem Team. "Ihr habt mich jahrelang supportet und so viel Liebe gegeben", beendet Leeroy sein letztes Video.  

MontanaBlack entschuldigt sich bei Leeroy

Obwohl Matata von Monte stark kritisiert wurde, feuerte dieser auch in seinem Abschiedsvideo zurück. Er warf Monte vor, dass er vor allem Glücksspiel bewerben und damit vor allem Minderjährige in den Ruin treiben würde. Den Clip, den Leeroy in seinem Video gezeigt, war laut Monte vier Jahre alt. Seitdem soll der Streamer kein Glücksspiel mehr beworben haben: "Das ist ein Teil meiner Vergangenheit". gibt Monte zu und erklärt, dass dieser nicht "gut sei". 

Es stimmt zwar, dass Monte zwar keine Slot- oder Casinospiele streamt, dennoch öffnet er Lootboxen und FIFA-Packs, als gäbe es kein morgen – auch das ist Glücksspiel. Im August dieses Jahres gewann ein Kläger aus Östereich "meinBezirk" zufolge vor Gericht gegen EA und Sony, weil deren FIFA-Packs in Österreich anscheinend gegen das Glücksspielgesetz verstoßen. "Mein-MMO" berichtete außerdem 2021 über Montes Pläne nach Malta zu ziehen, um dort mehr Geld mit Casino-Streams zu verdienen.

MontanaBlack hatte Leeroy auch kritisiert, weil er in seiner Instagram-Bio stehen hatte, dass er von Forbes unter die Top 30 gerankt wurde. Was Monte nicht klar war: Dies war nicht, weil Leeroy "so reich" war, sondern weil er unter die interessantesten Menschen gewählt wurde. Der Streamer erklärte, dass er dies falsch aufgefasst habe und er das Ranking nur auf das Vermögen von Inlfuencer:innen & Co bezogen wird. "Das tut mir leid", sagte Monte in seinem Livestream. 

Monte entschuldigt sich auch dafür, dass er Leeroy für die Veröffentlichung seines Statements kritisiert habe, weil dies erst zwie Wochen nach all den Vorwürfen kam. Der Grund: Leeroy Matata befand sich im Urlaub und Monte konnte nicht verstehen, warum er das Statement nicht gleich veröffentlichte. Er habe Matata vorgeworfen, dass er doch eine "Promophase" einläuten soll, wie es Rapper:innen für ihre Alben machen. "Ich entschuldige mich aufrichtig", sagte der Influencer anschließend. 

Was waren weitere Vorwürfe gegen Leeroy will's wissen? 

Gegen Leeroy Matata wurden zahlreiche Vorwürfe erhoben, so hat sich der Influencer Leon @le_tremba mit einem kritischen Video-Statement zu Wort gemeldet. Er wurde von Matata zu dessen Beinverlängerung interviewt. An Matatas Moderation sowie seiner Art lässt er wenige Wochen nach Veröffentlichung des Interviews kein gutes Haar. Bevor der Dreh startete, unterhielten sich die beiden Männer noch kurz. "Ich hab ihn wahrgenommen als eher ruhige, unglückliche, biedere Person, aber als dann die Kamera anging war er auf einmal der überglückliche, freundliche – voll die andere Person, wie so ein Schauspieler halt", erzählt er.

Keine Gage und gefakte Videos?

Matata sei ihm gegenüber nicht neutral gewesen, vielmehr habe er gemerkt, dass ihn der 26-Jährige "nicht so feiert".  Folgendes wirft Leon dem YouTuber vor: "Als dann das Video online kam, kam dann die große Erleuchtung, er hat bewusst Sachen reingeschnitten, wo ich ihm gebeten hab, die nicht reinzuschneidnen, er hat mich nicht verlinkt, es gab keine Gage und er hat auch Videos gefaked, die er reingeschnitten hat."

Schlechte Moderation, gute Manipulation?

Matatas Videos waren so beliebt, dass er sogar für den YouTube-Kanal Funk gearbeitet hat, der von öffentlich-rechtlichen deutschen Sendern ARD und ZDF geführt wird. Doch der YouTuber stieg wieder aus, weil er, wie er in einem eigenen Video erklärte, seinen Content wieder in die eigene Hand nehmen möchte. So hätte der 26-Jährige Spendenaktionen für seine Gäst:innen geplant, die er nie umsetzen konnte, da dies bei Funk verboten sei. 

YouTuber Just Nero kritisierte Matata für seinen vermeintlichen Spendenaufruf. Immerhin hätte der YouTube-Star einen Zweitkanal auf dem er den Spendenaufruf starten hätte können (auch während seiner Zeit bei dem öffentlich-rechtlichen-Account) – aber auch sechs Monate nach seinem Funk-Austritt hat man von der Spendensammlung nichts mitbekommen. 

Just Nero kritisierte auch ein Video von Leeroy mit einem angeblichen Leibwächter Adolf HItlers, der dem Nationalsozialisten nicht so nahe war, wie er erzählt. Seine Moderation würde ebenfalls zu wünschen übrig lassen, denn wie auch YouTuberin Sashka erklärt, wäre Leeroy nicht kritisch genug. Zudem fragt sie sich, ob es wirklich notwendig ist, Menschen wie verurteilten Mördern, eine Plattform geboten werden muss – vor allem, wenn sie beteuern, unschuldig zu sein. Außerdem würde bei Matatas Videos auch die Expert:innen-Meinung häufig fehlen, was bei vielen Themen (beispielsweise Essststörungen, Depressionen), die in den Videos behandelt werden, essenziell wäre. 

Kurioses Gewinnspiel 

Doch nicht nur für seine Videos wird Leeroy kritisiert, auch sein letztes Gewinnspiel im September erhielt viel Backlash. So hatten seine Follower:innen die Möglichkeit einen AMG, eine Playstation 5 oder auch Massagepistolen zu gewinnen. Dafür mussten sie unter anderem auch Accounts folgen, die in dem Beitrag verlinkt waren. Laut Just Nero hat es sich dabei unter anderem um Personen gehandelt, die Dropshipping praktizieren und manche Sachpreise um einen viel teureren Preis verkaufen, um mehr Gewinn zu machen. Dass das nicht gerade für Seriosität spricht, sollte auf der Hand liegen. 

Leeroy Matata macht mit seinen Videos auf jeden Fall weiter, die Fanbase ist immerhin noch immer groß genug. Doch wie viel dürfen sich Content Creator:innen "erlauben", besonders wenn sich Vorwürfe häufen, dass man unreflektiert berichtet oder sogar Unwahrheiten verbreitet? 

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