Wendy-Syndrom: Raus aus der Mutter/Vater-Rolle!

Leidest auch du unter dem Wendy Syndrom?
Dein:e Partner:in hat Probleme, die du liebend gerne löst? Vielleicht bist auch du vom Wendy-Syndrom betroffen.

Wer seine eigenen Muster erkennt, ist klar im Vorteil. Wie kommt es also, dass du immer an Personen zu geraten scheinst, die in Lebenskrisen stecken oder einfach viele Probleme haben? Gefällt es dir vielleicht sogar, andere aus der Misere zu ziehen? Eventuell channelst du unbewusst beim Dating deine innere Wendy!

Begriff: Das Wendy-Syndrom

Der Name des Wendy-Syndroms leitet sich aus der Geschichte von Peter Pan ab, wie "Stylebook" erklärt. Hierbei übernimmt Wendy die Verantwortung für Peter Pan, den Jungen, der nie erwachsen werden will, und regelt sein Leben. Ähnlich wie im Film oder Buch lässt sich diese Dynamik auch auf Beziehungen umlegen, wobei eine:r Partner:in in die Vater/Mutter-Rolle springt und teilweise die Obsorge für den:die andere:n übernimmt.

Wendy-Syndrom versus Peter-Pan-Syndrom

Definiert wurde der Begriff erstmals 1983 vom US-Psychologen Dan Kiley. Oft würden sich gerade Frauen durch erlernte gesellschaftliche Muster in dieser Situation wiederfinden. Nicht selten werden dabei die eigenen Bedürfnisse zurückgestellt. Das Peter-Pan-Syndrom, das es ebenfalls als Begriff in die Psychologie geschafft hat, ist also eng mit dem Wendy-Syndrom verwandt: Manchmal ist ein Mann, der nicht erwachsen werden will, in einer heterosexuellen Beziehung mit einer Frau, die alle emotionale Last für ihn trägt.

Symptome und Anzeichen für das Wendy-Syndrom

Da das Wendy-Syndrom keine Krankheit, sondern eher eine Beziehungsdynamik darstellt, ist es nicht ganz so leicht, klar abgrenzbare Symptomen definieren. Falls dir diese Situationen, wie "Brigitte" beschreibt, aber bekannt vorkommen, solltest du dich vielleicht näher mit deinen Mustern auseinandersetzen:

  • Die Probleme deines Schatzes sind gleichzeitig auch deine.
  • Ein Drama jagt das nächste.
  • Du hast gerne die Kontrolle.
  • Du empfindest Mitleid mit deine:r:m Partner:in.
  • Zärtlichkeiten und Sex werden immer seltener.
  • Du steckst ständig deine eigenen Bedürfnisse zurück.

Der Weg aus dem Wendy-Syndrom

Solltest du erkennen, dass du in einer derartigen unausgewogenen Beziehungsdynamik feststeckst, ist der erste Schritt oft die Selbsterkenntnis. Nämlich: Weshalb habe ich das Gefühl meine:n Partner:in retten zu müssen und was springt für mich dabei raus?

Manchmal wirst du bei gewissen Situationen erkennen, dass manche Probleme nicht von dir gelöst werden müssen/können. Gespräche mit deinem Schatz könnten euch wieder auf Augenhöhe bringen. Auch ein Termin in der Paar-Therapie oder Einzelgespräche können hilfreich sein. Schließlich tragen zwei Personen zu einer Dynamik bei, die es wieder aufzulösen gilt.

Wenn du eine Therapie in Anspruch nehmen willst:

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