Dating-Phänomen "Cloaking": So fies kann man abserviert werden

Cloaking: Die Bedeutung hinter dem fiesen Dating-Phänomen
Du hast dich zu einem Date verabredet und die Person kreuzt nicht auf? Dann könntest du Opfer von "Cloaking" geworden sein.

Singles, die auf Dating-Plattformen wie Tinder, Bumble und Co. unterwegs sind, haben es bestimmt schon erlebt: Nicht alle wissen, was sich zwischenmenschlich gehört und wie man für ein respektvolles, wertschätzendes Miteinander sorgt. Das zeigen auch weit verbreitete Dating-Phänomene wie "Ghosting" oder "Caspering". Eine besonders fiese Masche ist das sogenannte "Cloaking". Was das genau bedeutet, erfährst du hier!

Was ist "Cloaking"?

"Cloak" ist die englische Bezeichnung für Umhang, Mantel. Konkret handelt es sich um eine Anspielung auf den Tarnumhang "Invisibility Cloak" der Harry-Potter-Film-und-Literaturreihe, welcher den:die Träger:in unsichtbar macht. 

Der deutsche Paartherapeut und Autor Eric Hegmann erklärt gegenüber "Bild der Frau": "Mit dem Kunstbegriff 'Cloaking' wird ein rücksichtsloses Verhalten in der Kennenlernphase beschrieben. Der Kontakt beginnt typischerweise in einer Dating-App. Irgendwann wird ein Treffen verabredet. Doch dann taucht der Kontakt einfach nicht auf. Es erfolgt keine Erklärung, keine Entschuldigung." Im schlimmsten Fall wird man zusätzlich in der App und/oder auf WhatsApp geblockt, sodass gar keine Kontaktaufnahme mehr möglich ist und offene Fragen unbeantwortet bleiben. 

Warum wird man einfach abserviert?

Was nun im Einzelfall dahintersteckt, lässt sich schwer sagen, zumal die Gründe auch sehr individuell sind. In den meisten Fällen geht es darum, den bequemsten Weg zu gehen, um den Kontakt zu einer Person zu beenden und sich vor deren Reaktion zu schützen. 

Weitere Gründe für Ghosting laut "Psychologie im Alltag":

  • Generelles Desinteresse 
  • Plötzlicher Verlust von Interesse
  • Bindungsängste
  • Mangelnder Mut
  • Angst vor der Reaktion des Gegenübers
  • Suche nach einem unverbindlichen Abenteuer
  • Neigung zu Egoismus
  • Bequemlichkeit

Das Problem mit den Dating-Phänomenen

Durch diesen abrupten Kontaktabbruch wird einem  – wie beim "Ghosting"  – jede Möglichkeit genommen, in Erfahrung zu bringen, was letzten Endes das "Problem" war, das dazu führte, dass es sich die Person anders überlegt hat. Das kann durchaus frustrierend und verletzend sein und zur Folge haben, dem nächsten Date mit deutlich mehr Misstrauen zu begegnen.

Und schon hat der Teufelskreis seinen Lauf genommen: Entwickeln immer mehr Partner:innensuchende durch "ungesundes Dating" Schutzstrategien, so tragen sie damit zum Dating-Dilemma bei. Keine:r möchte sich mehr emotional angreifbar machen, ist dadurch aber auch seelisch weniger erreichbar. Ein unvoreingenommenes, offenes und gesundes Kennenlernen wird erschwert, die Partner:innensuche erfolgloser.

Was tun, damit Dating wieder mehr Spaß macht?

Paar-Experte Hegemann rät daher: "Seid beim Kennenlernen freundlich zueinander. Es ist Zeit, dass Dating wieder ein Stück weit das wird, was es sein könnte und was es sein sollte: wertschätzend, wertfrei, aufrichtig, aufregend. [...] Lasst uns wieder Umgangsformen pflegen, die uns guttun. Und lasst uns die Umgangsformen sein lassen, die uns und andere verletzen."

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