"Shallowing": Heißer Geschlechtsverkehr außerhalb der Vagina?

Beim "Shallowing" taucht sein bestes Stück in flache Gewässer, statt sich in die Tiefe zu stürzen. Quasi so, als würde man eine Banane nur ganz leicht ins Schoko-Fondue dippen. Wie genau funktioniert der "halbe Geschlechtsverkehr" und inwiefern kann diese Sex-Praktik stärkere Orgasmen bescheren?

Shallowing: Was bedeutet das?

Der Begriff ist angelehnt an das englische Wort "shallow", was übersetzt "Seichtgewässer", "Untiefe" oder "flach" heißt. Bei dieser Sexualpraktik wird lediglich der Eingang der Scheide durch die Eichel stimuliert, auf jeden Fall dringt der Mann dabei nicht tiefer in die Vagina ein. Die US-amerikanische Sexualexpertin Cindy Luquin beschreibt die Praktik als "eine durchdringende Berührung direkt am Eingang der Vagina."

"Shallowing" wurde von der Sexspielzeug-Marke Lelo sogar zu einem der Top-Sex-Trends für 2024 auserkoren. Das Beste daran: Für das Liebesspiel wird nicht zwingend ein:e Partner:in benötigt, denn mithilfe eines Vibrators kannst du die sogenannte "flache Penetration" genauso herbeiführen.

Insbesondere am Vaginaleingang befinden sich etliche Nervenenden, welche die Lust maximieren und zu galaktischen Höhepunkten führen können. Besonders gut gelingt das, wenn man die Geschwindigkeit abwechselt und selber herausfindet, was gefällt. Auf jeden Fall sollte man mit einer langsamen Stimulation starten und die Eichel sanft in die Scheide hineingleiten lassen, anschließend wieder langsam herausziehen. 

"Ich empfehle, sich nicht zu beeilen. Wenn die Technik langsam ausgeführt wird, kann sie eine großartige Möglichkeit sein, mehr Kontakt zu den Nervenenden zu bekommen und zu erfahren, wie sie das Vergnügen am eigenen Körper beeinflussen", erklärt Luquin. 

Studie bestätigt den Erfolg der Methode

In einer aktuellen Studie aus dem Jahr 2021 wurden in Zusammenarbeit mit OMGYES, einer Webseite, die sich der weiblichen Lust widmet, 4.0270 Frauen weltweit von einem Forscher:innenteam der Indiana University School of Medicine unter anderem zu dieser Praktik befragt. Es stellte sich heraus, dass nahezu 84 Prozent (!) der 18- bis 93-Jährigen ihre Lust durch "Shallowing" steigern können und dadurch öfter und intensiver einen Orgasmus erleben. 

Wenn das mal nicht vielversprechend klingt?

Eine der Forscherinnen, Christiana von Hippel, erklärt, warum es so wichtig ist, Begriffe wie "Shallowing" einzuführen: "Bisher haben für die Art und Weise, wie genau Frauen mehr Lust empfinden, die Worte gefehlt. Indem wir den weit verbreiteten Techniken eine Bezeichnung geben und zeigen, was sie bewirken können, hoffen wir, dass Frauen den Mut finden, zu ergründen, was sie mögen und für das, was sie wollen, im Bett und jenseits des Schlafzimmers einzustehen."

Übrigens kann diese Sexualpraktik genauso gut von zwei Frauen betrieben werden. Ein Strap-On, die Zunge oder die Fingerspitzen können hierbei die Stimulation erzeugen.