Ich habe getragene Socken verkauft – lohnt sich das?

Frau zieht sich Socken aus
Kann man mit dem Verkauf getragener Socken schnelles Geld machen? Und wie funktioniert das eigentlich? Ich habe es getestet!

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"Sieben Tage lang getragene Sneaker-Socken. Ab Tag fünf haben sie durch das Schwitzen schon einen leicht käsigen Geruch wahrgenommen." So lautete meine erste Anzeige auf der Plattform "feeterie". 18 Euro wollte ich für das stinkende Paar Socken haben. 

Und dann hieß es abwarten. Und ich wartete. Ziemlich lang, so zumindest mein Eindruck. Denn der erste Tag verging und es passierte nichts. Auch an Tag zwei trudelte keine Nachricht in meinem eigens dafür eingerichteten Postfach ein. Doch am dritten Tag der Durchbruch: Eine Mail folgte auf die andere und ich stellte schnell fest: Die Nachfrage ist groß, es müssen also mehr übel riechende Füßlinge her!

Getragene Socken auf Instagram oder willhaben verkaufen? Lieber nicht!

Vorab habe ich es auf anderen Plattformen versucht, denn ich wollte mich ursprünglich nicht extra bei einem speziellen Portal anmelden und Abogebühren bezahlen. Ich war mir sicher: Der Verkauf muss doch auch ganz einfach über Instagram, TikTok oder willhaben funktionieren, oder? Von wegen! Ja, selbst beim Erotikportal OnlyFans habe ich mich angemeldet und wollte dort mit getragenen Socken das schnelle Geld machen. 

Auf willhaben wurde mein Nutzerkonto aufgrund "Inserierung anstößiger Inhalte (verunreinigte Kleidung)" dauerhaft gesperrt. Okay, gut, das hätte ich mir vorab denken können. Die Anmeldung auf OnlyFans mit Ausweis-Verifizierung und Kontoprüfung war nicht gerade unkompliziert. Als mein Profil endlich freigeschaltet wurde, war ich maßlos überfordert, da mir auf der Startseite nackte Brüste sowie blanke Hinterteile ins Auge sprangen. Das fühlte sich nicht wie das passende Portal für meinen Socken-Verkauf an!

Socken-Verkauf über TikTok und Instagram?

Blieben noch TikTok und Instagram. Zwar trudelten rasch Anfragen via Privatnachricht herein, der Großteil stellte sich jedoch als Sugar-Daddy-Scam (mehr dazu hier!) heraus, die restlichen Chat-Verläufe gestalteten sich sehr mühsam. Nun wollte ich nur noch eines: Den Test über eine professionelle Plattform durchführen, die auf den Verkauf von Produkten rund um Füße spezialisiert ist. Nach kurzer Google-Recherche stieß ich auf feeterie.com. 

Was ist feeterie?

feeterie selbst wirbt auf der Homepage mit folgender Beschreibung: "Wir von feeterie bringen Menschen zusammen. Menschen, die eine Vorliebe für Füße und Beine besitzen. [...] Das Verkaufen und Kaufen von Produkten wie Socken, High Heels oder Fußbilder war kompliziert und nie zufriedenstellend. Auf feeterie kannst du so intuitiv und unkompliziert wie noch nie Produkte rund um Füße verkaufen oder kaufen." Klappt der Verkauf auf feeterie wirklich so einfach wie beschreiben? 

Ja, erfahrungsgemäß kann ich das bestätigen. 

So geht die Anmeldung:

  1. Auf feeterie.com gehen.
  2. Auf den Button "Jetzt verkaufen" klicken.
  3. Sich mit E-Mail-Adresse und Passwort registrieren sowie ein Preispaket wählen.
  4. Nun hast du deinen eigenen Shop: Hier am besten gleich Profil- und Titelbild hochladen.
  5. Anschließend kannst du schon loslegen und dein erstes Produkt inserieren.

So funktioniert der Verkauf getragener Socken:

Die ausschließlich männlichen Käufer kontaktierten mich über meine anonyme Shop-Mail-Adresse. Manche wollten direkt das inserierte Paar Socken kaufen, andere ließen mich ihre Extrawünsche wissen und fragten, ob ich jenen nachkommen könnte. Nachdem ich die Socken sieben Tage am Stück in der Arbeit sowie im Fitnessstudio getragen habe, legte ich sie in einen luftdicht verschließbaren ZIP-Plastikbeutel und steckte diesen in eine Versandtasche. Sobald das Geld auf meinem Konto war, verschickte ich die Socken an den Käufer. Das war's!

Wie viel kostet der Verkauf auf feeterie? 

Es gibt drei verschiedene Abo-Modelle, die jederzeit ohne Frist kündbar sind. 

  • Das "Starter"-Paket liegt bei 9,99 Euro pro Monat.
  • Das "Enterprise"-Jahresabo beläuft sich auf 29,90 Euro. 
  • Eine unbegrenzte Mitgliedschaft kostet 69,99 Euro, ist derzeit aber noch für einmalig 34,90 Euro im Angebot.

Das bedeutet, dass jeder Euro von dem Verkauf auch in die eigene Geldbörse wandert, man muss keine Provision an feeterie abgeben.

Ist der Verkauf auf feeterie anonym?

Kommt ganz darauf an! Macht man es wie ich und lässt sich beispielsweise mithilfe einer KI ein authentisches Profilbild erstellen, denkt sich einen sinnlich klingenden Fantasienamen sowie eine gesonderte E-Mail-Adresse aus, kann man gänzlich anonym bleiben. Lässt man sich das Geld via Banküberweisung schicken, kann man auch hier das Pseudonym anstatt des echten Namens heranziehen. Sofern IBAN und BIC korrekt sind, kommt das Geld dennoch an.

Wie viel Geld habe ich verdient?

Nun zur Frage aller Fragen: Lohnt sich das? feeterie rät, für getragene Socken einen Betrag zwischen 20 und 40 Euro zu verlangen. Im Durchschnitt verkaufen aktive Verkäuferinnen acht Artikel pro Monat, was einen monatlichen Zusatzverdienst von rund 256 Euro ergibt. 

➞ Mein erstes Paar getragene Socken konnte ich für 18 Euro verkaufen, das zweite Paar für 24 Euro.

Wenn man bedenkt, dass ich die Socken im günstigen Maxipack beim Discounter gekauft oder teils alte Söckchen verwendet habe, die ich zu Hause herumliegen hatte, ist das durchaus eine lukrative Angelegenheit. Mit dem Portal feeterie habe ich persönlich jedenfalls nur gute Erfahrungen gemacht. Besonders die unkomplizierte Anmeldung und der rasche Verkaufserfolg haben mich überzeugt. 

Meine 12 Learnings & Tipps:

  • Verkäufe steigern sich, je persönlicher Profil und Beschreibung gestaltet sind 
  • Bilder sollten eine gute Qualität haben und die Socken an den Füßen getragen abgelichtet werden (Tipp: Mit Blitz fotografieren!)
  • Mindestens zwei verschiedene Bilder pro Inserat hochladen
  • Vom Verkauf auf Plattformen wie willhaben rate ich ab (Verstoß gegen Nutzungsbedingungen führt zur dauerhaften Kontosperre)
  • Öfter auch das Wort "Söckchen" statt "Socken" verwenden
  • Stark riechende Socken (Stichwort "Käsefüße") werden häufig gesucht
  • Kleinere Schuhgrößen (36-38) verkaufen sich am besten
  • Weiße Socken mit sichtbarer Verunreinigung sind besonders beliebt
  • Bei der Preisgestaltung auch an Versandkosten denken
  • Wer ein wenig Zeit in die Kommunikation investiert, wird mit Stammkunden belohnt
  • Regelmäßiges Inserieren ist wichtig, um auf der Startseite angezeigt zu werden
  • Geld kommt auch auf das Konto, wenn Fantasiename verwendet wird (sofern IBAN und BIC korrekt sind)

Nun fragt ihr euch sicherlich, warum zur Hölle man überhaupt getragene Socken kauft. So erging es mir auch, daher habe ich bei einem meiner Käufer nachgehakt. Darauf erklärte er mir, dass er schon immer eine Begeisterung für Frauenfüße hegte und er den Duft nutze, um sich sexuelle Befriedigung zu verschaffen, sprich er masturbiert, während er an den Socken riecht. 

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